Bastian 
Jem Godfrey wollte nicht als „Milliontown-Jem“ in Erinnerung bleiben, und diesen eigenen Ansporn zur Veränderung hört man dem neuen Album seiner Band FROST* auch an. Das fängt schon damit an, dass er den Job am Mikro an den Neuzugang Declan Burke abgegeben hat, der gleichzeitig auch noch einen Posten an der Gitarre erfüllt.
Seine zweite Devise heißt: Kein Markenzeichen ist auch ein Markenzeichen. Tatsächlich lässt sich das Ensemble in FROST* auf keine bestimmte Note festnageln, deshalb ist man wohl am besten bedient, „Experiments In Mass Appeal“ einfach als ein äußerst facettenreiches und atmosphärisches Progressive-Rock-Album zu betrachten. Jeder Song beschreibt eine ganz eigene kleine Welt, es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Album aus den schönsten Momenten, Melodien und Erinnerungen der gut einjährigen Entstehungszeit. Kein festes Konzept stand dahinter, vielmehr die Entscheidung, ein zweites Album zu machen und sich dafür nur das Beste herauszusuchen.
Liebhaber von Progressive Rock, die auf prägnante und starke Melodien, eine packende Stimmung und die ganz großen Momente in den Songs stehen, können bei „Experiments In Mass Appeal“ im Prinzip nichts falsch machen. Neben dem hervorragenden Gesamtsound des Albums, der Simplizität und Bombast perfekt vereint, stechen vor allem drei Elemente ganz besonders hervor: Das wäre zum einen der Gesang (die Entscheidung für Burke war goldrichtig), die starken Gitarren, sowohl auf akustischer Ebene wie in „Saline“, durch geile Refrainlinien wie in „Pocket Sun“ oder mit ordentlich Druck („Welcome To Nowhere“), und zu guter Letzt die Keyboards. Da wäre mein persönliches Highlight „Dear Dead Days“, in diesen Song habe ich mich schon im Trailer auf der Website verliebt. Dieser leichte Retro-Synthirock-Touch zusammen mit den Gitarren strahlt eine Energie aus, bei der das Adrenalin sofort in die Blutbahnen schießt.
Auf „Experiments In Mass Appeal“ bekommt der Prog-Fan alles geboten: Songs zum Eintauchen und Entdecken, zum Schweben und Entspannen sowie supereingängige Rocknummern („Toys“), und vor allem eine hohe Rotationsgarantie. Langweilig wird es auf diesem Album in keiner Sekunde. Ganz dicke Hörempfehlung!
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