Es setzt wieder FROST* an und zwar mit einem neuen Album namens „Day And Age“. Die britische Supergroup bleibt mit dem ersten Studioalbum seit dem 2016er-Werk „Falling Satellites“ ihrem unregelmäßigen Erscheinungsrhythmus treu. Das lag nicht am Weggang von Drummer Craig Blundell 2019, denn schon kurz danach machten sich Jem Godfrey, Nathan King und John Mitchell als Trio an die Arbeit. „Day And Age“ haben sie in einem Cottage und in einem Turm der Küstenwache aufgenommen. Und nun ist dieses vierte Studioalbum in den Eisschränken der Plattenläden. Ob sich dahin jemand vorwagt?
„Day And Age“ ist zu verkrampft
FROST* zeichneten sich dadurch aus, dass sie bislang immer eine Brücke zwischen experimentellen Gedudel und überladenen 00er-Jahre-Rock schlagen konnten. Aber hier sind die Briten einfach zu verkrampft, wie es sich am Titeltrack vortrefflich vorführen lässt: Mit einer selbstverständlichen Penetranz werden Motiv und Refrain im ersten Teil in den Schädel des Hörers geprügelt. Im zweiten Teil verlieren sie sich in steifen Improvisationen, denen der Überraschungsmoment von etwa ‚Hyperventilate‘ fehlt.
So kommen dann Lieder wie ‚Terrestrial‘ heraus, die nicht viel mehr als die Demonstration der eigenen Ausbildung sind. Aber es finden sich auf der Platte mehr als nur einige tolle Details: ‚Island Life‘ kann als positives Gegenbeispiel zum Grundbild der Platte angeführt werden. Es ist ein bisschen simpler und hat eine klar verfolgbare Songführung. Die Leichtfüßigkeit findet sich wieder bei ‚Kill The Orchestra‘, welches ungezwungen zwischen leisen Piano-Anschlägen und schweren Metal-Riffs wechselt.
Ein Kandidat für den Eisschrank
Aber auch das täuscht nicht darüber hinweg, dass FROST* unter dem Strich nicht das Niveau ihrer Vorgänger halten können. Trotz einiger gelungener Songs klingt „Day And Age“ zu gewollt, so dass sie weder die Theoriefetischisten noch die Ohrwurm-Fraktion abholen. Da helfen auch die Mai-Temperaturen beim Auftauen nicht.
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