Wenn eine Band schon in ihrer Bio davon spricht, dass die Lyrics sehr „von Klischees beeinflusst“ sind und man noch dazu von den ersten Gehversuchen auf diesem Gebiet spricht, frage ich mich wirklich, warum man sie mir dann auch noch vorlegt. Vielleicht um mich zum Schmunzeln zu bringen. Wenn ja, dann haben FRIGORIS ihr Ziel erreicht, denn lyrisch ist das Ganze simpler und unreifer Blödsinn, getreu dem Motto „Für die Ahnen!“.
Aber gut, entfernen wir uns von den lachhaften Lyrics und kommen zur Musik, die dann immerhin nicht ganz so übel ist, wie es die Texte vermuten lassen, wenn auch noch Lichtjahre davon entfernt, zum Dauerbrenner in meiner Anlage zu werden. Immerhin dudelt das Quintett nicht vor sich hin, sondern hat sich einer wesentlich aggressiveren Variante des Pagan/Viking Metals verschrieben. Soll heißen, die Jungs bereichern sich eher an Black- und Melo-Death-Elementen, anstatt mit kitschigen Keyboards und Saufmelodien zu nerven. Nerven ist aber ein Stichwort, denn das gilt im besonderen Maße für die Bassdrum, die viel zu sehr in den Vordergrund gedrängt wurde und mir bereits nach einigen Sekunden dermaßen auf die Nüsse geht, dass mir wieder einmal der Sinn verloren geht. Ansonsten gibt es einiges Geschrammel, ein ziemlich hohes Tempo, austauschbare Riffs und mehr als einmal Ähnlichkeiten zu MINAS MORGUL und RIGER.
„Morgenröte“ ist bei weitem nicht das Schlimmste, was in diesem Jahr über meinen Schreibtisch wanderte, aber wie schon erwähnt auch nichts wirklich Brauchbares. Hier und da schimmern durchaus ein paar nette Ideen hindurch, aber die Jungs sind einfach noch zu weit davon entfernt, wahre Momente zu erschaffen, die auch im Kopf hängen bleiben und die für dieses Genre mehr als notwendig sind. So verschwinden FRIGORIS in der Masse der austauschbaren Kapellen, die sich mit Fingerfarben groß „Wotan“ auf die Flaggen geschrieben haben.
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