Hinter dem bis dato noch unbekannten Unternehmen FREEDOMS REIGN verbirgt sich mit Victor Arduini ein Musiker, dessen bloße Erwähnung alleine schon ausreicht, um bei so manchem Underground-Freak für wohlige Schauer und sonstige Regungen im Körper zu sorgen.
Ist man zudem auch noch an durchwegs lässig intoniertem, aber dennoch schwermütigem 70er infiltriertem Heavy Metal mit Doom-, aber auch Hardrock-Schlagseite interessiert, dürfte es bei Genuss des ersten Albums der nunmehr in jener Gangart loslegenden neuen Formation des früheren FATES WARNING-Gitarristen generell einer überaus funktionstauglichen Kontrolle des Testosteron- und Hormon-Haushaltes bedürfen, um nicht komplett auszuflippen! Das von Victor erst vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Quartett kredenzt überraschenderweise tief in der NWOBHM verwurzelte Sounds in harmonischem Einklang mit „antiken“ Doom-Fragmenten und viel Flair und lässt nur gelegentlich die erwarteten archaischen US Metal-Ingredienzien vernehmen.
Zumindest aber die ab und an zu geschickt eingestreuten, durchaus an die Frühzeit seiner ehemaligen Band gebietenden, eleganten Gitarrensoli, die man durchaus in dieser Form erwarten durfte, lassen an die „Vorgeschichte“ dieses Mannes denken, ansonsten scheint sich der Herr aber „freigeschwommen“ zu haben, was auf Grund der Tatsache, dass er in der Zwischenzeit lediglich 25 Jahre „Szene-Absenz“ auf seiner Visitenkarten stehen hat, wiederum nicht ganz so sensationell erscheint.
Dennoch hat er zumindest meine Wenigkeit mit „Freedoms Reign“ überaus positiv überrascht, und zwar vor allem dadurch, da er auch ein überaus begnadeter Sänger ist, dessen Vortrag irgendwo in der Grauzone irgendwo zwischen dem frühen OZZY, dem jungen Bobby Liebling und (in den hurtigeren Passagen) einem etwas weniger „elvisierenden“ Michael Poulsen anzusiedeln ist.
Entdeckt und quasi an das Label vermittelt, wurde das Quartett übrigens von einer weiteren Underground-Ikone: WHILE HEAVEN WEPTs Tom Phillips war offenbar als einer der ersten von der Qualität dieser Formation überzeugt und beweist sich als wahrer Genuss-Mensch. Zudem schürt er dadurch auch eine gewisse Hoffnung, dass er den Herrschaften auch die Support-Rolle für eine kommende WHW-Gastspielreise zugesteht. Und jetzt? Quo vadis, Körperflüssigkeitshaushalt? T’Schuldigung….
Stilecht erschienen ist das Album übrigens in der „Walpurgisnacht“, die einst ja auch eine der immer noch unterbewertetsten Bands aller Zeiten zu einer Göttergabe mit dem Titel „Night On Bröcken“ inspirierte. Noch Fragen? Eben. Amen – und bitte, kann mich jetzt jemand wickeln?
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