Freedom Call - Dimensions

Review

Galerie mit 22 Bildern: Freedom Call - Metal Hammer Paradise 2023

Wenn es eine magische Regel im Bereich des Power Metals gibt, dann: niemals ein Album über etwas anderes als Drachen, Schlachten, holde Jungfrauen, oder etwas anderes Unmögliches zu schreiben. FREEDOM CALL gehen den mutigen Schritt diese Regel zu brechen nun in eine komplett neuartige Richtung, wenn es auf „Dimensions“ nun urplötzlich um die Klimaveränderungen der Erde geht. Bevor aber erschrockene Fans aufschreien und von mir eine Erklärung erwarten, wie sowas möglich sei; von dem Konzept hört man die ganze Platte über gar nichts. Textlich wird es sicherlich einige Grundlagen haben, wobei mir aber auch viele simple Gute-Laune-Lyrics aufgefallen sind, aber musikalisch klingt die globale Erwärmung nicht anders als brennender Stahl im Fleisch eines Lindwurms. Wenn das Al Gore gewusst hätte, hätte er sich seinen Dokumentarfilm wohl gespart.

Das war aber nur eine mögliche Option, die Einleitung dieses Reviews zu füllen. Eine andere wäre es gewesen, auf die beiden neuen Mitglieder Lars Rettkowitz an der Klampfe und Armin Donderer am Bass hinzuweisen, welche sich auch mit 4 der 11 Nettosongs am Songwriting beteiligt haben. Zwar weiß ich nicht genau, welche der Nummern nun von ihnen sind, aber Tatsache ist, dass die neue FREEDOM CALL alte Stärken mit einer großen Hitdichte vereint und damit verdammt stark geworden ist. Zwar darf man bei dem kitschträchtigen Intro durchaus die eine oder andere Skepsis zeigen, aber der Opener „Innocent World“ kann dann dank starker Melodien richtig überraschen. Zwar bleibt im Laufe der Platte ab und zu der Verdacht, dass bei Nummern wir „Mr. Evil“ die schmale Grenze zur Lächerlichkeit überschritten wurde, aber die Kompositionen sprechen für sich und machen aus „Dimensions“ eine eingängige starke Platte ohne viel drumherum. Mit dem abschließenden „Far Away“ ist dann auch nochmal ein unglaublicher Ohrwurm und Liveknaller geschrieben worden, der einen mehr als würdigen Abschluss bietet. Und beispielhaft fürs Album steht: zwar immer stark an der Grenze zum Kitsch, aber mit Hooks die das rechtfertigen.

Und damit ist auch der Grund gefunden, warum jenes Werk dem relativ platten Vorgänger „The Circle Of Life“ deutlich überlegen ist. Mit den beiden Neuzugängen hat man eine gute Wahl getroffen, und vermutlich hat die Band sogar die Klimaveränderung mit „Dimensions“ aufgehalten. Wenn das kein Grund für 8 Punkte ist, weiß ich auch nicht weiter.

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19.05.2007

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4 Kommentare zu Freedom Call - Dimensions

  1. Anonymous sagt:

    Gut, dass ich die nicht besprechen musste…
    denn "die schmale Grenze zur Lächerlichkeit" wird permanent überschritten, sorry. Ob es in dem Genre nochmal was einfallsreiches gibt?

    4/10
  2. -prophecy- sagt:

    Völlig egal… Das ist Power Metal, das muss so sein, sonst wärs keiner, oder hastu schonmal ne Power Metal Band mit antichristlichen Texten o.A. gehört? Also ich nicht, passt auch net zam.
    8 Punkte weil ich endlich wieder mal ne gute Power Metal Band für mich entdeckt habe!

    5/10
  3. hackfin sagt:

    Die Helden meiner frühen Jugend… ich weiß noch wie mich früher Legacy of Kings begeisterte (für diese Scheibe muss man sich auch nicht schämen). Aber was ist das? Power Schlager? Lieder wie Mr.Evil würde Freedom Call berechtigen Vorband von Pur zu werden. Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll. Auf jeden Fall kann man nicht mehr als 5 Titel der Scheibe aushalten. Die Grenze zur Lächerlichkeit wird hier garnicht überschritten, man bewegt sich ausschließlich auf der Seite der Lächerlichkeit.

    3/10
  4. hackfin sagt:

    Oh, in der rage verwechselte ich die auch noch mit Hammerfall; sorry. Aber da beide Bands schon lange keinen Weg mehr zu meinen Ohren fanden hoffe ich, dass das zu verzeihen ist. Die Bewertung bleibt.

    3/10