Die Zeit ist stets knapp bemessen und somit ein äußerst kostbares Gut. Es sollte also tunlichst vermieden werden, sie zu verschwenden. Was das mit den Österreichern von FREAKAZOID und ihrem Debütalbum „Allarme Rosso… Attacco Della Terra!“ zu tun hat? Eigentlich ist es ganz einfach.
Sich diese Platte zu Gemüte zu führen, stellt eine kollossale, knapp 50-minütige Zeitverschwendung dar. Das Ösi-Quintett hat laut eigenem Infoschreiben folgenden Anspruch an sich selbst: „Harte Musik zu machen, ohne Klischees zu bedienen…“. Das mit der harten Musik kommt hin, aber was die Klischees angeht, verfehlt man das eigene Ziel meilenweit. Jeder Song, jedes Riff, ja fast schon jede einzelne Note ist Klischee pur. FREAKAZOID haben rein gar nichts zu bieten, was man nicht schon von Bands wie SLIPKNOT oder KORN besser und vor allem frischer serviert bekommen hat. Und dass PANTERA ebenfalls als Einfluß genannt werden, grenzt an Gotteslästerung. Wenn hier doch nur ein einziges Fünkchen der Genialität der New Orleans-Götter zu finden wäre…
Anyway, man muss den Freaks zugestehen, dass sie versuchen, ihrem Nu Metal-Crossover-Einheitsbrei durch das Hinzufügen vieler noisiger Elemente eine eigene Note zu verleihen. Aber auch das scheitert von der ersten Sekunde an. Will man diese zwölf Tracks mit einzelnen Worten beschreiben, spuken einem nur Attribute wie langweilig, ausgelutscht, uninspiriert oder überflüssig durch den Kopf. Das Riffing schrubbt ständig in 08/15-Neo-Thrash-Nu-Metal-Gefilden herum. Hinzu kommen die belanglos-verschrobenen Noise-Parts, deren Raserei aufgesetzt wirkt und jeglichen Sinn und Zweck vermissen lässt. Von den vermehrt auftretenden, dümpeligen, ziellosen Lücken im Songwriting wollen wir gar nicht erst reden. Einzig Sänger Bernhard Hinterberger erreicht mit seinen klaustrophobischen Psycho-Vocals internationalen Standard.
Mensch, da dauert es von der Bandgründung im Jahre 1993 bis zum Erscheinen des Debütwerkes ganze zwölf Jahre, in denen sogar Nachwuchswettbewerbe gewonnen und Acts wie BIOHAZARD oder EKTOMORF supportet wurden, und dann kommt so ein Reinfall bei heraus. Wie war das doch gleich mit der Zeitverschwendung?
hey metalgreg!
gewagtes review ….
hast du schon mal die "ach-so-zeit-verschwendende-band" live erlebt?
kenne leider dieses album nicht, hab die jungs jedoch in berlin live gesehen und kann somit behaupten, freakazoid als eine der besten live-acts des vergangenen jahres zu betiteln.
in diesem sinne ….
s
…. es ist zwar ein Jahrzent vergangen …. aber …. vielleicht freut es dich dennoch zu hören, dass sich Freakazoid neu vereint hat und ein neues Album produziert hat!
m