Nein, kein neues Album der DRAG QUEENS, nach dem Boxset „The Little Box Of Horrors“ wird lediglich der Back-Katalog weiter ausgeschlachtet. Bei „The Late Late Late Show“ handelt es sich um das allererste Album der Band, das sie 1996 auf ihrem eigenen Uncle Goddamn-Label veröffentlicht hat. In dieser Version war es zwar schonmal in oben genanntem Boxset enthalten, aber das ist mittlerweile komplett ausverkauft, und da viele Fans das Album trotzdem noch nicht kennen dürften und es zudem zum Special Price in den Läden steht, macht die Veröffentlichung doch noch Sinn. Käufer des Boxsets brauchen sich trotzdem nicht zu ärgern, denn das – im Vergleich zur Erstveröffentlichung – neue Cover ist das gleiche. Desweiteren wurde der Sound remastered und macht auch in dieser Version deutlich, dass eine Überarbeitung bitter nötig war.
Obwohl die Band als Horrorpunk-Institution gilt, hat sie sich eigentlich erst nach und nach in diese Richtung vorgearbeitet, die Einflüsse der FRANKENSTEIN DRAG QUEENS – und das kann man hier sehr deutlich hören – liegen im Psychobilly und zu einem gewissen Teil auch im herkömmlichen Rockabilly sowie klassischem Rock ’n‘ Roll der Fünfziger und Sechziger Jahre. Somit kann man „The Late Late Late Show“ durchaus als Psycho-Album werten, angereichert mit Horror-Texten.
Auffällig ist, dass die Band hier zwar jede Menge gute Ansätze hat, die Stücke aber, obwohl sie sehr kurz sind, nicht richtig auf den Punkt bringt. Hier fehlen die großen Hits weitgehend, und sogar der Opener ‚Galactic Chicken Shit‘ zündet erst nach mehrmaligem Hören so richtig. Die Ohrwürmer sind weiter hinten auf dem Album versteckt, besonders ‚Bloodsuckers Anonymous‘ und ‚Kill Miss America‘ können sich im Ohr fest setzen. Aber auch der kultige 50ies-Horrorkitsch von ‚The Wolfman Stole My Baby‘ vermag zu überzeugen. Das war es jedoch weitgehend an Highlights, der Rest der Scheibe ist solide, aber unspektakulär.
Fans der FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13 dürften das Teil sicherlich kaufen, schließlich ist es auch aus historischer Sicht mehr als interessant. Einsteiger sollten vielleicht erst mal mit einer anderen Veröffentlichung der Band anfangen, da das hier enthaltene Underground-Flair zunächst nicht jedermanns Sache sein dürfte.
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