Was es in Frankreich nicht alles gibt: den besten Rotwein der Welt, van Gogh, die Provence, den stinkigsten Käse der Welt, 2CV, das Mittelmeer und coole Metalbands!
FRACTAL GATES sind eine solche Band. Auch wenn Name und Albumartwork ihres Debüts an progressiven Stoff erinnern und die Musik viel von atmosphärischem Death/Blackmetal aus Skandinavien hat. Ihre meist melodischen Songs wirken trotz reichlichen Bombasts und großzügig eingesetzter Tragik selten pathetisch. Gothische Keyboards zaubern Teppiche voller Melancholie, die sowohl kellertiefen Grunzgesang als auch geflüsterte Textpassgen (bei „Immersion“, cool!) sehr stimmig untermalen. Neben einem Intro und einem Outro gibt’s noch drei weitere, ca. einminütige Instrumentalstücke, die dem Album einen gewissen Flutschfaktor verleihen, was das Anhören an einem Stück sehr angenehm gestaltet.
Die glasklare und sehr üppige, an Dan Swanö erinnernde Produktion ist zwar gut, für Freunde eher rauer Klänge aber sehr gewöhnungsbedürftig.
Obwohl es handwerklich wenig an „Altered State Of Consciousness“ auszusetzen gibt, fehlt mir hierbei etwas Abwechslung. Zu viel Gleichförmigkeit kommt hier von Gitarren und Gesang, zu sehr ist man bei FRACTAL GATES einem ungefährlichen Midtempogroove verfallen. Mehr Abwechslung wäre sinnvoll und wünschenswert gewesen.
Da die weitgehend düstere Atmosphäre jedoch glaubhaft inszeniert und nur selten durch übermäßigen Keyboardeinsatz gestört wird (bei „Skies Of Orion“. Schröcklich!), bin ich recht angetan von diesem Debüt. Wenn die Franzosen es schaffen, beim Nachfolger Songwriting und Gesang etwas zu variieren, könnte da ein echt starkes Werk entstehen.
Für mich eines der Melodic Death Metal Alben des Jahres. Immersion und The Eclipse sind richtige Ohrwürmer. Was diese Franzosen an tollen Melodien herauszaubern ist einfach gewaltig! (In dem Stile bisher noch net oft gehört…) Das Einzige was mich stört ist die Eintönigkeit der anderen Songs…da muss ich dem Kritiker recht geben. Sich sehr gleichende Teile und wenig Abwechslung…! Deshalb beim nächsten Album bitte mehr Songs im Kaliber der 2 oben genannten Songs 🙂 cheers, Insô