Fozzy - Sin And Bones

Review

Galerie mit 28 Bildern: Fozzy - Rockharz Open Air 2011

Müsste ich das neue Album der Amis von FOZZY “Sin And Bones” mit einem Wort beschreiben, so wäre dies zweifelsohne abwechslungsreich. Oder besser abwechslungs-steinreich, denn  abwechslungsreich allein trifft nicht annährend, was Rich Ward und Chris Jericho, ihres Zeichens Köpfe der Band, auf ihrem nunmehr vierten Studioalbum fabrizieren. Natürlich unter der Voraussetzung, man lässt die ersten beiden Cover-Veröffentlichungen der Band mal außer Acht.

Wird “Sin And Bones” noch relativ unspektakulär mit dem soliden, eingängigen Heavy Rocker “Spider In My Mouth” eröffnet, so wartet schon das darauffolgende “Sandpaper” mit einigen Überraschungen auf. Mit deutlicher Nu Metal-Schlagseite groovt der Track, der Wards Wurzeln bei STUCK MOJO durchscheinen lässt, zunächst lässig vor sich hin, mündet dann aber leider recht unstimmig in einen soften, hochmelodischen Part, der den Fluss des Songs enorm ausbremst. Der nächste Song “Blood Happens” begrüßt den etwas eingelullten Hörer nun mit hämmernden Drums, fetten Breaks und brachialen Shouts, bevor mit “Inside My Head” eine von zartem Gitarrenspiel und beinahe gehauchten Vocals getrage Ballade auf dem Plan steht. Mit dem Titeltrack wird nun wieder ein Heavy Rocker ausgepackt, bevor FOZZY beim atmosphärisch nachdenklichen “A Passed Life” ihre ernste, nachdenkliche Seite zeigen. Auch die übrigen Songs schlagen in diese Kerbe – oder besser eine der genannten Kerben, “Sin And Bones” bleibt also bis zuletzt extrem aufregend und spannend. Sogar der finale Elfminüter “Storm And Beaches” hat mit seinen orchestralen Arrangements noch Neues zu bieten.

Doch auch wenn das hohe Maß an Abwechslung das Herz eines Redakteurs wie mir, der leider zu häufig Platten bespricht, denen es gerade daran fehlt, höher schlagen lässt, so ist leider auch nicht hier nicht alles Gold, was glänzt. Denn ist die erste Begeisterung über die Variabilität, die FOZZY präsentieren, abgeklungen, muss man leider erkennen, dass die Tracks zwar sehr verschieden, jedoch lange nicht alle wirklich gut sind. Mit einigen guten Songs wartet “Sin And Bones” zwar natürlich auf, doch zwischendurch schleichen sich nicht wenige schwächere ein und an wirklichen Hits fehlt es sogar gänzlich. Desweiteren muss man natürlich sagen, dass Abwechslung zwar lobenswert ist, “Sin And Bones” aber so gar keinen roten Faden hat, was das Hörvergnügen des Albums als Ganzes schmälert.

Deshalb ist für “Sin And Bones” auch leider nur eine Bewertung im vorderen Mittelfeld drin, zu gravierend sind die Schwächen des Albums, zu viel Füllmaterial findet sich darauf. Doch besonders ist dieses Werk allemal, weshalb ich all jenen, die einfach gern mal etwas anderes hören möchten, empfehlen kann, zumindest in FOZZYs Viertwerk reinzuhören.

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24.08.2012

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1 Kommentar zu Fozzy - Sin And Bones

  1. Jim sagt:

    Was für ein enttäuschendes Review. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, aber allien hier etwas über Nu-Metal vergleiche zu lesen (und dann auch noch Stuck Mojo?) wirft ein seltsames Licht auf diesen Artikel. Wo bleiben die Vergleiche zu Iron Maiden, Def Leppard etc. die jawohl ganz offensichtlich sind?

    Auch die mini Kommentare zu den jeweiligen Tracks lassen definitiv zu wünschen übrig! Wie ist es mit der Hommage zu den 80er Jahren sounds bei „She’s my Addiction“ oder dem epischen progressivem Storm and Beaches?

    Mit keinem Wort wird auch über die Entwicklung der Band gesprochen, über ihre Technik und Kreativität. Man gewinnt den Eindruck als ob Frau Beck entweder nicht richtig zugehört hat, oder einfach das Falsche Publikum für Heavy Metal ist. 3 von 10 Punkten für dieses Review :/

    9/10