Fossilization - Leprous Daylight

Review

Nach einer EP und einer Split-CD schieben die brasilianischen Death-Doomer von FOSSILIZATION endlich den ersehnten Longplayer nach. Wer Band und Label Everlasting Spew Records in der Vergangenheit verfolgt hat, sollte wissen, dass hier nichts außer durchschlagender Gewaltmanifestation am Anschlag zu erwarten ist. Der Fokus liegt klar auf dem Todesmetall, sodass sich der Doom lediglich in einigen dezent gestreuten Midtempopassagen wiederfindet.

FOSSILIZATION – mehr Death als Doom

„Leprous Daylight“ ist in seiner ungestümen Art und Düsternis eine brachiale und ziemlich eingeschränkte Angelegenheit. Ähnlich wie die gehypten Szeneikonen GRAVE MIASMA verlassen sich FOSSILIZATION eher auf ihr Bauchgefühl und reihen einen Brecher an den anderen, in denen lediglich kleine Intermezzos, die das Tempo kurz runterfahren, durchatmen lassen.

Das Ergebnis ist in seiner Härte szenetypisch vorhersehbar und überraschungsfrei. Beste Beispiele: „Once Was God“, „At The Heart Of The Nest“ und „Eon“, die in Grundaufbau, Ablauf und auch Breaks wenig differenziert daherkommen. Bei aller Härte ist die andauernde Gleichförmigkeit des Albums aber auch sein größter Schwachpunkt.

Dass FOSSILIZATION auch anders könnten und viel Spielraum nach oben existiert, beweist der doomigste Song des Albums ganz zum Schluss. „Wrought The Abyss“ ist der abwechslungsreichste Track mit den meisten einschneidenden, unerwarteten Parts, die deutlich mehr Wiedererkennungswert besitzen als der Rest der Platte. Vielleicht darf man das Ganze als Vorboten für zukünftige Veröffentlichungen werten. Für den Song hat sich die Band deutlich mehr Spielraum in mittleren Tempoebenen aufgespart, ohne dabei an Kraft einzubüßen. Vor allem die in Schüben eingestreuten Double-Bass-Parts treiben den leicht dissonanten Part unheilvoll in eine völlig andere Richtung.

„Leprous Daylight“ – Gewaltmanifestation am Anschlag

In seiner Gesamtheit ist „Leprous Daylight“ trotz spieltechnischer Finesse und Unnachgiebigkeit ein bisschen zu gerade und unspannend. Nicht dass es den einzelnen Tracks an Überzeugungskraft mangelt, aber das fortwährende, unbändige Ballern nutzt sich im Dauerbetrieb ordentlich ab. Dass die Band insgesamt mehr rausholen könnte, steht außer Frage. Ob sie es wirklich will, hingegen nicht.

25.10.2023

- perfection is the end of everything -

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