Foscor - Groans To The Guilty

Review

Es scheint, als würde sogar die Black Metal-Avantgarde langsam eine Art Status Quo ausbilden. Für diesen widersprüchlichen Befund legen FOSCOR mit „Groans To The Guilty“ unlängst Zeugnis ab.

Das katalanische Quartett serviert auf ihrem zweiten Langspieler jedenfalls nichts, was sich eindeutig verorten ließe. Klar, Black Metal, aber das kann ja eigentlich alles (und meistens nichts) heißen. Die Attitüde jedenfalls nimmt sich ausgesprochen der Eingangs erwähnten progressiveren Spielart zugehörig aus, von Retro-Chic will das Album nichts wissen. Sphärische, vielschichtige, konsequent wachsende Soundwände türmen sich auf, semiakkustische Gitarrenintermezzi, rasende Rhythmen; das alles kennen wir (besser) von FARSOT. Was FOSCOR im direkten Vergleich ins Hintertreffen geraten lässt, ist ein hartnäckiger Mangel an wirklich guten Riffs. Dass diese zumindest im Bereich des Machbaren liegen, beweist der Schlussteil von „L’Hivern Per A Les Muses“.

Wenn sich Frontmann Fiar dann, wie bei „In Case The Seasons Break“, zeitweilig im Klargesang versucht, wird klar, dass hier auch irgendwie das geistige Erbe VED BUENS ENDEs weitergetragen werden soll. Dafür fehlt „Groans To The Guilty“ jedoch die letzte Konsequenz; der Mut, völlig loszulassen und abzudriften. Die Entscheidung für mehr Groove, Eingängigkeit und Old-School im Gegenzug wird genau so wenig getroffen.

Nein, Das Album ist schon ganz gut, und alles ist besser als noch mehr von dem verknöchterten Untergrundscheiß. Aber ernsthaft, wer braucht denn FOSCOR, wenn CODE mit „Resplendent Grotesque“ in den Startlöchern stehen, VBE endgültig abzuhaken und überhaupt in beide Richtungen, Avantgarde und Tradition, konsequenter zu Werke gehen?

17.06.2009
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