Fortress Under Siege - Atlantis
Review
Nach sechs Jahren ist die Progressive-Power-Metal-Brigade FORTRESS UNDER SIEGE zurück. Ein Besetzungswechsel verzögerte den Release von “Atlantis“. Dafür preschen die Künstler nun voller Inbrunst vorwärts. Für das Albumcover war der griechische Maler Yiannis Koutrikas zuständig. Die visuelle Darbietung unterstützt zudem das lyrische Arrangement.
Ein Galopp durch den Antreibenden Klang
“Love Enforcer“ startet mit groovigen Power-Metal-Riffs. Nach einem Break folgen satte Drums begleitet von rhythmischen Gitarrensounds. Tasos Lazaris Stimme nimmt dabei gesangliche Ausmaße an, die eher QUEEN ähnlich sehen.
Richtig eingängig folgt “Lords Of Death“. Immer wieder überwältigt der schnelle Sound die Manege. Die Melodik erinnert dabei an BLIND GUARDIAN oder HELLOWEEN. “The Road Unknown“ und der Titeltrack setzen dagegen auf vertracktere Songstruktur.
FORTRESS UNDER SIEGE bauen dazu abrupte Tempo- und Stimmungswechsel ein. Hinzu kommt eine Portion Power Metal. Die komplexe Spielweise erhält Unterstützung von kreischenden Synthies. Doch leider hängt die Abwechslung manchmal hinterher.
FORTRESS UNDER SIEGEs wahre Natur
Anders als beworben, fehlt vielen Tracks die progressive Note. “Atlantis“ geht eher als reines Power-Metal-Album durch. Instrumentalstücke bleiben weitestgehend aus. Spannung entsteht bei den gleichbleibenden Songs kaum.
Ab der Hälfte geht dem Album die Luft aus. FORTRESS UNDER SIEGE spielen ihr Muster herunter. Dadurch wird es schnell repetitiv.
Unser “Atlantis“ und das der Götter
FORTRESS UNDER SIEGE folgen nicht nur einem lyrischen Konzept. Gesellschaftliche Themen und Mythologien finden auf “Atlantis“ Gehör. Die Griechen transportieren so ihre Botschaften in die Realität.
Der Titelsong sucht den Sinn des Lebens. Die Erfüllung nach dem übergeordneten Zweck in Kombination mit dem verschollenen Inselreich. Die Stadt Atlantis markiert die Ungewissheit oder eine endlose Suche. Wie ein unstillbares Verlangen, das niemals Frieden findet.
Den Gedanken führt “The Road Unknown“ weiter. Doch hier steht die Klarheit, dass nicht alle Träume zu erfüllen sind, im Mittelpunkt. Das lyrische Ich horcht in sein Inneres und lässt dem Schicksal seinen Lauf.
FORTRESS UNDER SIEGE haben aber auch ein Fable für Heldensagen. Geschichten von Spartacus und sein Kampf gegen die Sklaverei. Oder der trojanische Prinz Hektor, der gegen den übermächtigen Achilles kämpft. All das findet Platz auf “Atlantis“.
Schlussendlich solide und spaßig
FORTRESS UNDER SIEGE haben ein solides Power-Metal-Album abgeliefert. Doch für ein Progressiv-Metal-Album reicht es nicht. Der Sound bleibt knackig und kompakt. Besonders die Referenzen und Geschichten in den Songs erzählen die Griechen glaubhaft. Ein schöner Spagat zwischen Mythologie und Realität.
Fortress Under Siege - Atlantis
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Power Metal, Progressive Metal |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 50:48 |
Release | 09.10.2020 |
Label | ROAR! Rock Of Angels Records |
Trackliste | 1. love enforcer 2. Lords of death 3. atlantis 4. holding a breath 5. silence of our words 6. vengeance 7. seventh son 8. lethe 9. spartacus 10. hector’s Last fight 11. time for rage 12. the Road unknown |