Fortress Black - I.N.R.I.

Review

Dass Hardcore und Black Metal durchaus eine spannende, gar berauschende Symbiose eingehen können, haben Bands wie CELESTE längst bewiesen. Allerdings verfügen FORTRESS BLACK  nicht über deren Charme. Ihren Reiz ziehen die Stuttgarter auf „I.N.R.I.“ eher aus der drückenden Gewalt des Hardcore, die um nordisches Black-Metal-Riffing ergänzt wird – klappt mal mehr, mal weniger gut.

„Lost Soul“ und „The Poison Belt“ sind eingängige Nummern, denen es aber wie „I.N.R.I.“ insgesamt an Tiefe fehlt – geht ins Ohr, stört nicht, bleibt aber ebensowenig hängen. Die Grundproblematik der gut zwanzig Minuten: Es herrscht keine Explosionsgefahr. FORTRESS BLACK rühren lieber mit der Brechstange Standardzutaten zusammen, und am Ende kommt genau das heraus: Mittelmaß. „I.N.R.I.“ ist ein Wek, das zwar einen wütenden Charakter besitzt, durch die surrenden Gitarren auch den Anschein von Bedrohlichkeit verströmt, am Ende aber doch nur mit dem Schaumstoffhammer zuschlägt.

Während musikalisch eine gewisse Ernsthaftigkeit erkennbar ist, die gerade im besten, wenn auch nicht von der Innovationsmuse erfüllten „Now I Lay Me Down“ zur Geltung kommt, bleibt diese beim gesamten Auftreten irgendwie auf der Strecke. Neben den Texten ist es vor allem die sich strikt an Black-Metal-Klischees klammernde Optik, die nicht passen will und beinahe „putzig“ wirkt.

Aufs Wesentliche reduziert, ist „I.N.R.I.“ schlicht Durchschnitt, der ohne das Auftreten und die Ansichten der Band vermutlich nur eine Fußnote wert ist – mal gucken was die Zukunft so bringt.

09.01.2016

Chefredakteur

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