Forlorn - Opus III - Ad Caelestis Res

Review

Ich hatte es nicht gehofft, doch auch Forlorn haben sich sehr verändert – zum Negativen. Ja, und spätestens mit dieser Gruppe muß man einsehen, daß speziell im BM-Bereich kein Blindkauf mehr möglich ist, da sich die Musiker so wandeln, daß ihr Bandnahme nur selten noch für etwas ungefähr Festgelegtes steht. Dies kann man gutheißen, tue ich auch, solange die Qualität und v.a. eine gewisse tiefe Stimmung und pioniergeistige Originalität beibehalten wird – häufig ist’s aber nur Inspirations- und Identitätsmangel. Und während sich ihr gleichsam mit Alben wie , und messen konnte und den Viking Metal voransegelte, ist hier das epische Naturgefühl und v.a. die Melodien die die Essenz von sagenreichen Fjorden und vereisten Wäldern und Quellen mitschwangen nur noch skizzenhaft vorhanden. Vielleicht hängt’s ja mit dem kindischen Konzept (und Cover) zusammen, daß ein Cyber-Vikinger (mit einem Raumschiff) durch Zeit und Raum reist. Dieses Futuristische soll dann musikalisch darin liegen, daß man sich bei Limbonic Art ein paar Samples/Effekte entliehen hat. Ein größeres Pfui meinerseits gibt’s dann aber für fast schon Dimmu-Borgir-Zitate die ja fatal für jegliches Suggestive in einem Werk sind. Ja, Forlorn wollen brutaler und schneller sein, aber werden einfach nur angepaßter und „arrangieren“ ein unorganischstes Mischmasch – keine Hymnen. Sich diese billigen Wechsel zwischen zwei Akkorden, drüber ein penetrantes Keyboardeln, daß klingt als würd ein Kleinkind gebannt darüber sein, was passiert wenn man drei Tasten nacheinander drückt (auf dem Vorgänger störte schon die allzu synthetische Violine) anzuhörn, tut einfach nur weh. Nun gut, Musikalität bzw. halbwegs professionelle Technik ist in diesem Bereich ja nicht allzu wichtig (vergleicht man’s mit progressivem Metal), da es ja v.a. auf Emotion und Atmosphäre ankommt, aber hier stört’s schon wenn sich auch Gitarrist und Schlagwerker auf keine Weise hervortun. Die Produktion ist zudem recht dumpf bzw. druckarm ausgefallen und hat allen eisklaren/dichten Charme verloren. Der Gesang wurde auch sehr in den Hintergrund gemischt und erinnert an Vintersorg, ist nur disharmonischer und bleibt weit hinter den pathetisch schallenden Chören des Vorgängers zurück. Was aber den Musikgenuß dann wirklich einschränkt, weil’s die halbe Spielzeit begleitet, ist, daß wo vormals ein rauhes Gröhlen (von Sanrabb, Gehenna) war, nun wie bei vielen schwarzen Bands jemand eine armselig-heißere Kehlentortur „zelibriert“, die mehr an Donald Duck erinnert… Trotz allem Meckern liegt die Geschichte aber noch gering über dem Durchschnitt, aber daß heißt eigentlich nicht mehr viel…

27.02.2000
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