Forgotten Woods - Race Of Cain

Review

Die Norweger FORGOTTEN WOODS werden die Welt nicht erobern. Warum? Weil ihr neuestes Werk „Race Of Cain“ sowohl textlich als auch musikalisch unter aller Kanone ist. Soll heißen, es liegt durchaus auf einer Wellenlänge mit STRIBORG oder BLACK FUNERAL, wobei das Pendel deutlich zur erstgenannten Band ausschlägt.

„Race Of Abel“ ist ein Rauscheintro vor dem Herrn bzw. Gehörnten, einfallslos. „One Day“ bietet schräge Klänge, bedeutend leiser als das Intro (ob das Absicht ist?) kommt der Song einher, eine schräges Gitarrenlick zimmert klangliche Monotonie in die Gehörgänge. Gemeines Geschrei unhörbarer Art ziert das Ende dieses Songs, der noch einer der besseren des Albums sein wird. „A Landmine Reprisal“ ist noch etwas leiser abgemischt, rauscht, ein Bass wird wohl gar nicht gespielt, stumpfes Schlagwerk zu dumpfem Gesang erklingt, wobei es innerhalb des Tracks tatsächlich auch noch Schwankungen bezüglich der Lautstärke und der Höhen zu vermelden gibt. Ganz eigenwillig, das.

„Intolerance Is The New Law“ versucht ein wenig an ISENGARD zu erinnern, allein das kann natürlich nicht gelingen. Die Gitarrenleitlinie ist sogar nicht uninteressant, allerdings übelst dilettantisch eingespielt. Garage hin oder her, ein wenig muss einfach auch simpelster Black produziert werden, sonst kann das nichts werden. Der grenzwertige (dumme) Text gibt einem dann noch den Rest. Die nächsten Songs sind eher instrumental gehalten, Frauenstimmen erklingen (oder ist es ein Kastrat?), bevor mit „Nightly Paradise“ erneut Keller-Untergrund aufgefahren wird, very unproduced natürlich, klar. Auch hier könnte das groovige Riff gefallen, wenn es sich nicht irgendwo im Hintergrund des Geschehens aufhalten würde. Aggression jedenfalls ist durchaus vorhanden, jedoch das permanente Rauschen und in den Rückraum gemischte musikalische Leitlinien lassen keine Freude aufkommen. Auch nicht im abschließenden, mit einiger Überlänge und Breaks aufwartendem „Third Eye (New Creature)“, obwohl auch hier das musikalische Grundmotiv überzeugen würde, wenn… Aber das hatten wir schon. Die endlos anmutende Gesprächspassage innerhalb des Tracks ist äußerst ermüdend und unpassend. Dann jedoch, vollkommen unerwartet für den Hörer, kommt die beste, weil rockigste traditionell-metallische Gitarrensequenz des Albums; selbige ist auch deutlich besser produziert als der Rest. Müßig zu sagen, dass selbiges keine Auswirkungen auf die Bewertung haben wird.

Diese Stunde Untergrund-Black Metal reicht mir vorläufig völlig, um dieser Band keine große Zukunft zu bescheinigen. Nur neue Texte, neue clever arrangierte Songs und eine wenigstens ausreichend zu nennende Produktion könnten daran etwas ändern. Aber ehrlichgesagt ist diese Band ähnlich den obengenannten gleichsam als weitgehend talentfrei zu bezeichnen; insofern R.I.P. FORGOTTEN WOODS.

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28.07.2007

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8 Kommentare zu Forgotten Woods - Race Of Cain

  1. philip sagt:

    Talentfrei???? Du kennst aber schon die früheren Werke der Band, oder?

    Gut, das neue Album ist keineswegs der Hammer, aber ich denke, sie haben in der Vergangenheit bewwiesen, dass sie geniale Musik komponieren können!

    5/10
  2. ex-drummer sagt:

    Talentfrei ist leider auch Stendahl, darin die musikalische Darbietung eines Albums in Worten vernünftig rüber zu bringen. Weiß nicht, ob die Musik wirklich so durchgeknallt ist, daß sie nicht zu beschreiben ist, aber diese Rezension hinterlässt bei mir nur Fragezeichen und hat mir in keinster Weise geholfen – zu selbstverliebt. Zumal ich Stendahl schlichtweg Ahnungslosigkeit unterstellen möchte, scheinbar ist ihm Forgotten Woods vorher noch kein Begriff gewesen. Das diese Band schon eine ruhmreiche Discographie hinter sich gebracht hat, scheint nicht bekannt zu sein. Also sorry, das ist ein Review für den Papierkorb.

    5/10
  3. Anonymous sagt:

    An die Herren Vorredner: natürlich weiß Stendahl, dass es Vorgängerwerke von FW gibt. Er hat ja schließlich geschrieben "Weil ihr neuestes Werk "Race Of Cain" sowohl textlich als auch musikalisch unter aller Kanone ist." Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, nä? Diesem Zitat gibt es im Übrigen nichts mehr hinzuzufügen. Wer nach der langen Zeit wieder Fuß fassen will, darf keinen solchen Müll abliefern. Denn das früher sicher vorhandene Talent scheint sich gerade in irgendeinem Fjord zu verstecken…

    3/10
  4. Anonymous sagt:

    Das Album ist sicherlich enttäuschend, keine Frage, aber die Qualität des Reviews liegt noch einige Stufen unter der des Albums, wobei dies bei Stendhal durchaus des öfteren vorkommt.
    Die Behauptung, dass das Album textlich "unter aller Kanone" sei, hätte man zumindest irgendwie belegen müssen, wobei mir die Lyrics eigentlich dadurch, dass sie sich in kreativer, aussagekräftiger Weise vom BM-Durchschnitt abheben, sehr positiv auffielen.
    Die Art und Weise, wie die Musik kritisiert wird, lässt ebenfalls sehr zu wünschen übrig.

    "Gemeines Geschrei unhörbarer Art ziert das Ende dieses Songs", heißt es da zum Beispiel. Dass der Herr Rezensent ohnehin dem Black Metal "Gekreische" nicht viel abgewinnen kann, weiß man ja schon aus anderen Reviews. Vielleicht sollte man sich mit einer derartigen Disposition lieber ausschließlich auf Blind Guardian und ähnliche Konsorten konzentrieren.
    "Ganz eigenwillig, das" soll dann ein Satz(?) sein, der den Eindruck des Rezensenten reflektiert, obgleich das von Forgotten Woods hier dargebotene Material größtenteils eher nicht eigenwillig ist, sondern sich weitgehend an dem "stylischen" zahnlosen Rock-neo-punk-BM orientiert.
    Die Bezeichnung "talentfrei" setzt dem ganzen dann die Krone auf und lässt vermuten, dass der Rezensent wohl in der Tat älteres FW-Material nicht kennt.
    Aber wenn man neuere Dimmu Borgir-Alben favorisiert…..

    5/10
  5. fuckoff sagt:

    Das Album ist mittelmäßig, in Anbetracht früherer Alben von Forgotten Woods enttäuschend. Aber das Review ist dermaßen dämlich und inkompetent, dass ich nicht anders kann als diesen Kommentar abzugeben.

    5/10
  6. blotgroppe 0 sagt:

    Beim Betrachten dieser Scheibe sind Texte und Musik aufgrund der Schärfe des erstgenannten sicherlich gesondert zu betrachten. Auf der akkustischen Seite bietet sich dem Hörer einfacher, schwarzer und sehr räudiger Rock, der mit den früheren Werken dieser Gruppe nichts mehr zu tun hat, jedoch durchaus Kurzweil bietet und gekonnt die Art von Aggressionen vermittelt, die sonst nur ungeschliffene Demo-Aufnahmen bieten.
    Des weiteren erwähnenswert sind die Gesangsspuren, die durch ihr Crust-Punk artiges Gebrüll viel intensiver erscheinen als das Schwarzmetall-übliche Krächzen.
    Mir persönlich kämen mehr Veröffentlichungen solcher Art sehr gelegen.
    Stoßen wir nun zum lyrischen Teil vor, der sich scheinbar durch die Kompromisslosigkeit seiner Texte auszeichnet, die zwar auch Bezüge zu Alice im Wunderland und die Konsumgesellschaft herstellen, hierzulande aber vorallem durch ihre Verwendung von NS-Vokabular auffallen.
    Hier nun liegt die komplexität dieser Platte verborgen, die einen sehr interessanten, konzeptionellen Textansatz verfolgt, dabei aber leicht durch ihre Schlagwörter abschreckt. Kurz gesagt, hat man es hier keineswegs mit flachgeistigen Nazis oder dümmlichem Provokations-Gehabe zu tun, sondern vielmehr mit einer nihilistischen, anti-modernen Haltung, die Erinnerungen an Anus.com weckt.
    Wie man nun damit umgeht,ist Geschmackssache, mich hat das Album jedenfalls zum Nachdenken gebracht, wie kaum ein anderes Werk der letzten Jahre, wenngleich auch auf sehr ungewöhnliche Weise.
    Alles in allem, also ein gelungenes, wenn auch ins einer scheinbaren und tatsächlichen Primitivität herausforderndes Stück Musik.

    7/10
  7. cantique de la bete sagt:

    Es ist eine logische weiterentwicklung von menschen die ihre jugend hinter sich lassen und musikalisch ist es nicht irgendeine form von Black Metal, sondern DER Black Metal. Die samples im letzten lied, gaben auch mir zu denken. Nach einigen Recherchen war ich allerdings überzeugt, das der band kein nazi-geist innewohnt, eher ein rebellischer individualisten spirit. Fehler und primitive rüdeleien an allen ecken und kanten? Ja eben, wir schreiben hier über Black Metal und nicht über „barbie metal„. Race of Cain ist ein primitives Kunstwerk = Black Metal. Wer das nicht kapiert, soll auch nicht damit hausieren gehen, das er/sie Black Metal hört, da er den geist dieser anti kunst offensichtlich nicht ansatzweise kapiert hat….

  8. Bluttaufe sagt:

    FORGOTTEN WOODS waren immer anders und klangen auch immer anders. Trotz ihrer Nähe zum Black Metal waren die Songs stets rockig, der Bass prägnant, die Gitarren dünn & dennoch auf ihrer Weise melodiös ohne je in das Raster des Black ’n‘ Roll zu passen.
    Und das ändert sich auch auf „Race Of Cain“ nicht. Verschrobener, dreckiger Rock im pechschwarzen Gewand.
    Thomas sein Gesang ist nicht mehr ganz so heiser, die Songs weniger melodiös. Ziemlich unterproduziert & dennoch passt es wie der Arsch auf dem Eimer. Hat irgendwie einen Demo Charakter & schwankt auch von Song zu Song.
    Ein Song wie „The Principle And The Whip“ hätte allerdings eher auf einem JOYLESS Album gepasst & wirkt hier eher fehl am Platz. Nervig auch, dass knapp 10-minütige Geschwafel am Ende.

    7/10