Forgotten Tears - Words To End

Review

Ohne jegliche Einleitung, geschweige denn Vorwarnung, steigt das italienische Quintett FORGOTTEN TEARS ins Geschehen ein und lässt ein Riff-Gewitter samt deftigem Gebell-Donner über den Hörer niederprasseln. Nicht gerade nett könnte man sagen, doch die Burschen aus Mailand scheinen es darauf auch gar nicht angelegt zu haben, sondern kredenzen uns mit ihrem Debüt einen mehr als nur deftigen Wutbrocken.

Keine Ahnung, was die Jungs dermaßen aggressiv werden hat lassen, ihr Mix kommt diesbezüglich aber verdammt authentisch aus den Boxen. Auch wenn man mit einer solchen Melange, die sowohl melodischen Todesmörtel schwedischer Provenienz (ich meine AT THE GATES genau so zu vernehmen, wie IN FLAMES – die frühen, versteht sich) enthält, darüber hinaus aber auch Zitate der NWOAHM, sowie „Core“ in diversesten Varianten, mittlerweile wohl noch nicht mal mehr einen Blumentopf gewinnen kann, ist die Chose aber immer noch als „modern“ zu bezeichnen.

So weit, so gut. Schade ist allerdings, dass die fünf Burschen darauf vergessen dem Großteil der Songs auch entsprechende Melodien oder Hooklines zu verabreichen, so dass ich mir am Ende des Albums lediglich drei Tracks nachhaltig in Erinnerung geblieben sind, diese dafür empfinde ich als umso bemerkenswerter. Mit dem fulminaten Opener (und Titelsong), der sich als wahrer Kampfpanzer von Komposition entpuppt und durch seine Einschlagskraft auch für Fans von HEAVEN SHALL BURN interessant sein sollte, dem zu Beginn etwas bedächtigeren „Resistance“, das in weiterer Folge nochmals vor allem die IN FLAMES-Klientel auf den Plan rufen wird, sowie dem mit „Dänemark“-Schlagseite versehenen Bomber „The Final 24“ hat der Fünfer aber immerhin drei absolute Leckerlis am Start.

Diese werden zwar in Summe nicht wirklich ausreichen, um die Band mit diesem Debüt auch wirklich in der Szene etablieren zu können, ein gesundes Fundament für die Zukunft stellen diese aber auf jeden Fall dar.

08.06.2011

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