Forgotten Suns - Revelations (EP)

Review

Einen Originalitätspreis werden FORGOTTEN SUNS mit Sicherheit nicht gewinnen. Die Portugiesen klingen so stark nach der Prä-Jordan-Rudess-Ära von DREAM THEATER (bis einschließlich des „Falling Into Infinity“-Albums), dass sie sich mühelos als Coverband verdingen könnten. Stattdessen widmen sie sich lieber ihrem eigenen Songmaterial, das sich ebenfalls hören lassen kann. Spiel- und produktionstechnisch ist die Band auf der Höhe der Zeit, ohne aber in die Verlegenheit zu geraten, neue Standards zu setzen. Gute und schmackhaft Prog-Hausmannskost also.

Satte 36 Minuten Spielzeit würden manch anderen Bands bereits für ein reguläres Album genügen. Allerdings relativiert sich das recht schnell, wenn man berücksichtigt, dass die beiden stärksten Titel der „Revelations“-EP (das thrashige Groove-Monster „Doppelgänger“ und das überlange zweiteilige Prog-Epos „Betrayed“) letztlich nur überarbeitete Versionen älterer Stücke sind. Bleiben also drei neue Songs, bei denen es sich um Überbleibsel der Songwriting-Sessions zum 2009er-Album „Innergy“ handelt.

Insgesamt weiß die von einem geschmackssicheren Cover gekrönte EP zu überzeugen und macht neugierig auf die bisherigen drei Full-Length-Alben der Truppe. Eine neue Lieblingsband habe ich in FORGOTTEN SUNS zwar nicht gefunden, die Zeit bis zum Erscheinen eines neuen Albums vom New Yorker Traumtheater wird mir das Scheibchen aber zu überbrücken helfen.

24.12.2010

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