Forever Slave - Tales For Bad Girls
Review
Mangelte es dem Debüt noch an Abwechslung und Atmosphäre, wobei sich „Alice’s Inferno“ stark an die Gothic-Szene anzubiedern versuchte, machen die Spanier von FOREVER SLAVE auf ihrem zweiten Werk „Tales For Bad Girls“ einen grossen Schritt nach vorn, zumindest was das Songwriting und die Arrangements angeht. Denn beim Gesang von Lady Angellyca hat sich so gut wie gar nichts getan: was der Sängerin an Kraft und Gefühl in der Stimme fehlt, wird hier mit einer Vielzahl an Verzerrungen, Sprechgesang und (gelegentlich eingestreuten) männlichen Vocals versucht zu kaschieren, was zum Beispiel beim zweiten Song „Say Goodbye“ an diverse üble Pop-Songs der Marke „Believe“ von CHER erinnert und einfach nur nervt.
Zwischen nervenden und banalen Songs findet man aber auch ein paar wirklich schöne Rocknummern, wie den Opener „Dickhead!“ oder „She Loves Her“, die zur Abwechslung mal richtig aufs Gaspedal treten und wunderbar abgehen. Das hat es auf „Alice’s Inferno“ definitiv nicht gegeben und verleiht diesem Output sehr viel mehr an Kompaktheit. Auch das Gitarrensolo in „Our Story“ weiß zu gefallen. Ein Song wie „Afterlife“ schafft es mit episch-symphonischen Melodien sogar am Thron von NIGHTWISH zu kratzen und ist damit durchaus als Highlight des Albums zu benennen.
Fazit: Mit „Tales For Bad Girls“ geben FOREVER SLAVE zu verstehen, dass Potential vorhanden aber noch immer nicht wirklich ausgeschöpft ist. Die Spielereien mit den Gesangsverzerrungen sollte sich die Band allerdings sparen und Lady Angellyca stattdessen ein paar Gesangsstunden mehr spendieren, denn der viel zu einseitige Gesang in stets gleicher Tonlage kratzt auf die Dauer am Nervenkostüm. Fans des Genres können hier durchaus mal reinhören, sollten aber nicht zu viel erwarten.
Forever Slave - Tales For Bad Girls
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic Metal |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 48:27 |
Release | |
Label | Wacken Records |