Forest Silence - Philosophy Of Winter

Review

Bei FOREST SILENCE handelt es sich um ein Projekt, das aus ehemaligen und aktuellen Mitgliedern der ungarischen Black-Metal-Speerspitze SEAR BLISS, genauer gesagt aus Winter und András Nagy besteht. Obwohl die Band bereits seit fast zehn Jahren existiert, erscheint nach drei Demos erst heuer das Debütalbum „Philosophy Of Winter“. Angesichts der wahren Veröffentlichungsflut, mit der man heutzutage (nicht nur) im Black Metal zu kämpfen hat, kann es mir allerdings auch nur recht sein, dass es noch Bands gibt, die sich etwas mehr Zeit lassen. Gut Ding will eben Weile haben.

Ein Vergleich mit den bereits erwähnten SEAR BLISS bzw. mit ihren ersten Album „Phantoms“ scheint zunächst gar nicht mal so daneben, denn zumindest in Hinsicht auf die Keyboards und den Gesang bestehen eindeutig Parallelen. Wenn man einmal genauer hinhört, wird man jedoch schnell feststellen, dass die beiden Truppen ansonsten nicht besonders viel gemeinsam haben.

FOREST SILENCE kommen ohne die für ihre „Bruderband“ so wichtigen Blechbläser aus, setzen auf weitaus einfachere Songstrukturen und sind deshalb rein musikalisch gesehen eigentlich viel direkter und ursprünglicher. Dennoch ist „Philosophy Of Winter“ absolut kein Album, das mit der Vorschlaghammermethode arbeitet. Oberflächlich betrachtet macht es sogar einen eher schon unspektakulären Eindruck, aber von der Atmosphäre her ist es gigantisch. Das ist nicht zuletzt dem wohlüberlegten Keyboardeinsatz zu verdanken, der die fünf maximal im Mid-Tempo gehaltenen, tendenziell aber langsameren Stücke erst so majestätisch und finster wirken lässt – Mastermind Winter weiß zum Glück genau, dass mit 35 Spuren Kitschbombast kein Blumentopf zu gewinnen ist. Zwar ist das Keyboard mehr oder weniger allgegenwärtig, doch drängt es sich niemals in den Vordergrund. Oft nehme ich es überhaupt nicht bewusst wahr, da es sich so subtil in das Geschehen einfügt. Das muss man erstmal schaffen! Abgerundet wird die Musik von einer sehr angemessenen, nicht zu sauberen Produktion.

Unterm Strich ist FOREST SILENCE mit „Philosophy Of Winter“ ein von vorne bis hinten fesselndes und atmosphärisches Werk gelungen, das eigentlich keine wirklichen Kritikpunkte aufweist. Einen Tick abwechslungsreicher hätten die Songs aber noch ausfallen können, dann hätte es wahrscheinlich sogar für neun Punkte gereicht.

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10.12.2006

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2 Kommentare zu Forest Silence - Philosophy Of Winter

  1. tyranid sagt:

    Stinklangweilige CD. Wer heutzutage noch solche Musik braucht ist mir ein Rätsel. Kaum innovation, normaler langweiliger langatmiger Black Metal. Und das sage ich nichtnur weil ich den Winter scheisse finde ;/ Atmosphäre kann man bei anderen Bands tausendmal besser haben.

    4/10
  2. nostrom sagt:

    eine sehr schöne CD.. kann dem Autor des Reviews nur zustimmen. Im Vergleich zu vielen anderen Black Metal-Veröffentlichungen ist dies mal wieder eine richtig gute geworden! Daumen hoch!

    8/10