„Echoes, Silence, Patience & Grace“ haben die FOO FIGHTERS ihr neues Album genannt und knüpfen damit an den gelungenen Doppeldecker „In Your Honor“ an, der eine laute (rockig, verzerrt) und eine leise CD (ruhig, weitestgehend akustisch gehalten) enthielt. Man könnte noch das Wort „nahtlos“ einsetzen, denn „Echoes, Silence, Patience & Grace“ ist als kompaktes, gebündeltes Paket im Sinne des Rezeptes des Vorgängers zu verstehen.
Rockig laute Elemente, wie man sie seit eh und je von den FOO FIGHTERS kennt, werden mit leisen Tönen geschickt kombiniert, was zwar auf den ersten Höreindruck lediglich einen lauen Aufguss altbekannter Zutaten vorgaukelt, sich jedoch bei genauem, bzw. mehrmaligem Hinhören als gelungene Sache entpuppt.
Aufwühlende Neuerungen und unerwartete, revolutionäre Ideen darf man auf diesem Album nicht erwarten, denn „Echoes, Silence, Patience & Grace“ ist FOO FIGHTERS pur. Keine Schnörkel, keine Experimente, sondern nur das, was man von dieser Band kennt und mag. Spritziger Alternative Rock mit eingängigen Refrains und Melodien zum Mitträllern wird geboten, getreu dem bisherigen Erfolgsrezept der Band.
Zwar kann ich mit Überzeugung behaupten, dass die Songs oder besser gesagt das Hitpotential an sich im Ganzen gesehen nicht ganz so ergiebig ausgefallen ist wie auf den vorigen Alben, was aber jedoch nur auf den ersten (bereits oben erwähnten) Eindruck ein wenig qualitätsschmälernd wirkt, denn das Album entwickelt sich zunehmend mit jedem weiteren Durchlauf.
Nach mittlerweile geschätzten acht Rotationen kann ich den FOO FIGHTERS bescheinigen, dass sie reifer und älter klingen als zuvor. Die Songs besitzen mehr musikalische Tiefe und bieten viele Möglichkeiten, Feinheiten zu entdecken. Zudem wirken sie dynamischer als das ältere Material. Besonders die oft zitierte Laut-/Leisedynamik wird auf „Echoes, Silence, Patience & Grace“ gerne und häufig benutzt, was dem Album einiges an Abwechslungsreichtum verleiht, da die Art der Dynamik stets anders umgesetzt und nicht ständig nach ein und demselben Schema praktiziert wird.
Erstaunlich überzeugend wirken auf „Echoes, Silence, Patience & Grace“ ruhige Songs wie „Come Alive“ oder der Abschluss-Track „Home“, die mit gefühlvollen Arrangements glänzen und eine leicht melancholische Note versprühen. Natürlich punkten auch die Rocker des Albums mit guten Melodien und mitreißenden Refrains, jedoch sind es besonders die ruhigen Elemente, die aufzeigen, wie sich diese Band weiterentwickelt hat, und das alles in einem Rahmen, der die Musik trotzdem immer nach den FOO FIGHTERS klingen lässt.
„Echoes, Silence, Patience & Grace“ ist somit ein gutes Album geworden, das zwar nicht das Prädikat „einmalig“ verdient, aber durchaus auf die Liste der Alben gehört, die man als Hörer moderner Rock-Musik antesten sollte…
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