Die Briten Fony haben scheinbar alles, was eine Alternative-Rock-Band braucht: noisige Gitarren, ein treibendes Schlagzeug, melodische Hooks, eine Portion Kratzbürstigkeit und einen wandelbaren Emocore-Frontmann. Letzterer geht mir jedoch massiv mit seinem stimmlichen Seelenstrips auf den Sack. Warum ein Sänger meint sich derart emotional verausgaben zu müssen, dass es penetrante Ausmaße annimmt, bleibt mir ein Rätsel. Will hier uns einer beweisen wie krampfhaft man am Mikro leiden kann? Die Instrumentalfraktion kann mich ebenfalls nicht überzeugen, klingt sie doch über weite Strecken uninspiriert und allzu routiniert. Die Laut-Leise-Dynamik will nicht so recht mitreißen, da die Band kein Mut zur kantigen Härte beweist. Und wo schon alles relativ zahm klingt, müssen die Songs das Paket liefern. Diese gehen zwar ganz gut ins Ohr, aber setzten sich eben auch auch nicht von der Masse ab. Alles schon zuvor in nahezu gleicher Form 100mal gehört. Da bringen auch ein paar experimentelle Einsprengsel nichts, wenn die Gesamtheit wie eine zahnlose Glassjaw-Kopie klingt. Angesichts der Vielzahl an Alternative-Bands, die derzeit im Screamo-Hype wie Pilze aus dem Boden schießen, muss man einfach mehr bieten, um nicht als Durchschnittsware in den Kaufhausregalen der Nation zu verbleiben.
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