Nach diversen Demos, EPs und Split-Releases in den letzten drei Jahren veröffentlichen die niederländischen Black Metaller FOLTERAAR anno 2016 ihr Debütalbum „Vertellingen Van Een Donkere Eeuw“. Ähnlich wie ihre Landsleute KAECK im letzten Jahr auf deren Debüt „Stormkult“, setzen auch FOLTERAAR auf morbide und unnahbare Atmosphäre sowie auf wenig greifbaren, dafür umso mehr fühlbaren Black Metal. Das heißt jedoch nicht, dass die Niederländer bei ihren Landsleuten abkupfern – im Gegenteil: Genau wie KAECK klingen FOLTERAAR sehr eigenständig und unverwechselbar, allerdings überzeugen letztere auf Albumlänge nicht ganz so sehr. Denn so atmosphärisch „Vertellingen Van Een Donkere Eeuw“ auch ist, es bietet letztlich ein bisschen zu wenig Greifbarkeit, sodass das Durchdringen der Musik keine einfache Aufgabe ist.
Sicher: Es war wohl kaum das Ziel von FOLTERAAR, mit „Vertellingen Van Een Donkere Eeuw“ ein leicht hörbares Album mit Hitfaktor aufzunehmen. Es steht auch nicht zur Frage, ob das Debüt des niederländischen Duos ein gutes Album ist – das ist es nämlich definitiv. Trotzdem bieten FOLTERAAR zwischen Momenten, die wirklich zum Niederknien sind (man höre als Beispiel die Dynamik aus Blastpart und dem ultraschleppendem Teil gegen Ende von „De Vormloze Chaos“), immer wieder auch stimmungsvolle, aber nicht wirklich mitreißende Parts. So ist „Vertellingen Van Een Donkere Eeuw“ in erster Linie eine Platte für Freunde vertonten Chaos‘, die keine musikalischen Haltegriffe brauchen, sondern denen es reicht, die volle atmosphärische Wucht abzubekommen. Wer sich KAECK in noch chaotischer, unnahbarer und klanglich sumpfiger vorstellen kann, der sollte bei FOLTERAAR an der richtigen Adresse sein.
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