Fluxious - Why So Serious

Review

Die Schweizer Band FLUXIOUS bringt mit ihrem Debut „Why So Serious“ einen ziemlich kunterbunten Mischling aus (Modern) Metal, Jazz, Rock und Popmusik unter die Leute. Eine theoretisch interessante und genussträchtige Mischung, deren praktische Umsetzung jedoch großes musikalisches Feingefühl verlangt. FLUXIOUS gehen ihren ersten großen Gehversuch dabei mit bemerkenswertem Selbstbewusstsein an und verdienen schon dafür eine Menge Respekt.

„Why So Serious“ offenbart von Anfang an eine Basis hervorragender Ansätze: durchdachte, schwungvolle Riffs die an die RED HOT CHILI PEPPERS zu ihren frühen Hard-Funk-Zeiten erinnern, dazu schwere Stampfeinlagen, mitreißende Refrains und eine ganze Ladung Jazz-Flair. Zeigt sich das Gerüst der Musik jedoch eher progressiv, so ist die Songs doch ganz klar von der Popmusik beseelt. Sängerin Joana Desfosses erinnert stark an amerikanische Pop-Sternchen (an eines, das singen kann, wohlgemerkt!) und schräge Rhythmuswechsel sind doch meistens homöopathisch dosiert. Im Mittelpunkt stehen ganz klar die einprägsamen und kraftvollen Refrains, um welche die eher schrägen Elemente quasi als dezente Würzung angeordnet werden. Das ist keineswegs negativ, sagt aber Einiges über die Intention der Musiker aus. „Why So Serious?“ ist kein Album für Denker und keine Revolution, auch kein  bisschen unbequem, sondern vielmehr eine Sammlung von Songs, die sich zwischen lässigem Lounge-Feeling und aufwühlenden Höhepunkten hin- und herbewegen.

Die große Professionalität, die FLUXIOUS auf ihrem Debut zur Schau stellen verdient übrigens großes Lob. Man merkt bei jedem Song, dass die vier Schweizer bei der Aufnahme und Produktion des Albums äußerst akribisch gearbeitet haben und an einem sauberren Klangbild ebensoviel Interesse hatten wie am Hit-Faktor ihrer Songs. Letzterer leidet leider ab und zu an Strukturen, die sich innerhalb vereinzelter Songs wiederholen. Es handelt sich hier um ein überschaubares Manko, das FLUXIOUS mit einem zunehmendem musikalischem Repertoire sicher beheben werden können.

Wer ein sommerliches, zugängliches Jazz-Metal-Album mit reichlich Funk und spritziger Rhythmik sucht, sollte „Why So Serious?“ mal testen. Das Niveau des Materials ist durchgehend hoch, aber nie anstrengend, die Songs taugen sowohl zum aktiven Musikhören als auch zum passiven Erlebnis. Ein ungewöhnlicher Versuch, Pop-Mentalität in komplexere Muster zu kleiden.

28.07.2011

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