Im September haben sich zwei Aufsteiger-Bands der niederländischen Black-Metal-Szene zusammengetan, um gemeinsam die Split „De Oord“ zu veröffentlichen: FLUISTERAARS aus Gelderland sowie TURIA aus Nordholland und ebenfalls Gelderland. „De Oord“ enthält dabei jeweils einen Track der beiden Bands, ist aber trotzdem eine Full-Length-LP, denn beide Stücke knacken deutlich die Zehnminutenmarke.
FLUISTERAARS warten zu lange mit dem Höhepunkt von „Oeverloos“
Los gehts auf „De Oord“ mit „Oeverloos“, der Split-Seite von FLUISTERAARS. Getragenes Midtempo und melancholisch-verspielte Riffs dominieren den Track, erst nach rund sechs Minuten variieren FLUISTERAARS das Tempo – und zwar nach unten, Uptempo ist auf „De Oord“ eine Seltenheit. Nach etwa neun Minuten nimmt das Trio das Tempo komplett raus, eine ruhige, Ambient-lastige Passage tritt ein und übernimmt. Höhepunkt ist der Abschluss, in dem chorale Elemente Einzug in „Oeverloos“ halten. Allerdings passiert in den rund zwölf Minuten davor ein bisschen zu wenig, als dass Hörer dann noch in begeisterte Jubelschreie ausbrechen. Aber, meine Herren: Die Melodie der Leadgitarre ist ja wohl ein bisschen dreist bei DRUDKH geklaut, oder etwa nicht?
TURIA gehen durch Mark und Bein, aber nur zwei Drittel des Songs
Es folgt der TURIA-Teil der Split. Dieser heißt „Aan Den Golven Der Aarde Geofferd“ und beginnt mit einem typischen TURIA-Part, also mit repetitiven Riffs im höheren Midtempo, bevor es nach rund vier Minuten erstmals richtig melodisch zugeht. Über all dem liegt die eindringliche Stimme von Sängerin T, die bekanntlich durch Mark und Bein geht. In diesem Teil des TURIA-Songs gibt es dann auch erstmals auf „De Oord“ Uptempo zu hören, bevor etwa zur Hälfte des Tracks Ambient, Keyboards und eine einzelne Akkorde spielende E-Gitarre übernehmen. Nett, aber nach etwa zwölf Minuten gibt es für geschlagene sechs Minuten Outro zu hören – ob das gemusst hätte?
„De Oord“ ist für Fans der beiden Bands geeignet – aber auch eher nur für die
So dürfte die „De Oord“-Split durchaus gefundenes Fressen für Fans von getragenem, melancholischem Black Metal der moderneren Spielart sein. Wer die bisherigen Werke der beteiligten Bands schätzt, der sollte sowieso nicht enttäuscht werden. Aber beide Stücke hinterlassen den Eindruck, dass da ein bisschen die Spielzeit aufgebläht wurde. So fett manche Ideen auch sind, die man auf „De Oord“ zu hören bekommt, so sehr hätte sowohl der FLUISTERAARS- als auch der TURIA-Seite ein bisschen Entschlackung gut getan. Schade – wie gesagt, richtig schicke Ideen sind auf beiden Seiten vorhanden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!