Flotsam And Jetsam - I Am The Weapon

Review

Soundcheck September 2024# 10 Galerie mit 17 Bildern: Flotsam & Jetsam - Wacken Open Air 2024

FLOTSAM AND JETSAM sind eine dieser Bands, die aus dem Thrash-Boom der Achtziger entsprangen und trotz prominenter DNA – im Ur-Lineup befand sich ein gewisser Jason Newsted – nicht den gleichen Erfolg erzielen konnte wie einige ihrer Zeitgenossen. Generell ist man sich einig, dass die ersten beiden Alben „Doomsday For The Deceiver“ und „No Place For Disgrace“ Klassiker des Genres sind, aber deutlich uneiniger ist man sich über das, was folgte. Trotz allem haben sich die US-Amerikaner nicht unterkriegen lassen und in den letzten Jahren so etwas wie eine kleine Renaissance mit relativ soliden Alben erlebt, zuletzt „Blood In The Water“. Und „I Am The Weapon“, das fünfzehnte Album der Formation, setzt dies konsequent fort.

Die FLOTSAM AND JETSAM-Renaissance geht unbeirrt weiter

Mittlerweile auch schon im 40. Dienstjahr (43., wenn man die Prä-F&J-Phase hinzurechnet) zum Zeitpunkt des Verfassens agierend liefern die US-Amerikaner erwartungsgemäß gute Arbeit ab. Das Gitarrengespann Gilbert/Conley lässt sich auch anno 2024 nicht lumpen, doch der Dreh- und Angelpunkt im Soundgefüge bleibt Eric A.Ks unkaputtbare Präsenz am Mikrofon, ohne die das Album nur halb so viel Spaß machen würde. Damit reiht sich „I Am The Weapon“ im Grunde ziemlich nahtlos bei den jüngeren Releases ein, sodass Hörer vermutlich ohne auch nur eine Note gehört zu haben sofort wissen, was zu erwarten ist. Damit geraten die US-Amerikaner wieder einmal ein wenig in Gefahr, einfach nur ein Konsensalbum zu veröffentlichen, aber dafür steckt irgendwie auch schon wieder zu viel Energie in „I Am The Weapon“.

Denn das eröffnende Tripel bestehend aus „A New Kind Of Hero“, „Primal“ und dem Titeltrack zeigt die Band gleich mal auf Hochform und setzt damit ein massives Ausrufezeichen. Mit einem atmosphärischen Intro bringt sich die Truppe im Opener „A New Kind Of Hero“ zunächst auf Betriebstemperatur, bevor der Track mächtig und thrashig losrotzt. „Primal“ nennt unterdessen den besten Refrain der Platte sein eigen, währen der Titeltrack die Stärken beider vorangegangener Songs – guter, thrashiger Druck und ein klasse Refrain – in sich vereint. Wenn sie so weitermachen würden über den Rest der Platte, läge hier vielleicht ein moderner Klassiker von FLOTSAM AND JETSAM vor.

„I Am The Weapon“ ist solide Handwerkskost, die Spaß macht

Naja, sie halten das Niveau weitestgehend mit ein paar Abstrichen sowie weiteren Höhepunkten wie „Gates Of Hell“ und dem finsteren Rausschmeißer „Black Wings“. Ein paar uninspirierte Riffs hier und da wie auf „Head Of The Snake“ und ein Augenbrauen empor hievender Track in Form von „Beneath The Shadows“, der so klingt als wollte man hier auf Biegen und Brechen einen ZZ TOP-Song adaptieren, muss man allerdings auch hinnehmen können. Dafür liefert Eric A.K jedoch meist inbrünstige Hooks, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Macht also alles den Bock nicht fett, auch wenn es kein wirkliches Über-Album ist. Spaß macht „I Am The Weapon“ jedoch allemal und dürfte für Metal-Fans der alten Schule ein ziemlich sicherer Blindkauf sein.

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23.08.2024

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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