Fleurety - Min Tid Skal Komme

Review

Bei diesem Album handelt es sich um ein Re-Release des 1995er Debütalbums, das um einen Samplerbeitrag und die drei Songs der 94er Debütsingle „A Darker Shade Of Evil“ ergänzt wurde, wofür diesmal das britische Label Candlelight zuständig ist. Dieser Schritt, dieses Scheibchen neu herauszugeben, wird bestimmt viele freuen, denn leicht sind die Alben von FLEURETY nicht zu bekommen. Was wir hier zu hören bekommen, ist eine interessante Mischung aus puren BM-Elementen und Passagen, die nichts mit Metal zu tun haben. So offenbaren sich uns gar Free-Jazz Parts. Was uns die Jungs auf „Min Tid Skal Komme“ präsentieren, kann man zutreffend mit Avantgarde-Black-Metal beschreiben. Abgefahren, verwirrend, aber nicht allzu anstrengend, so dass von einem Hörgenuss zweifellos die Rede sein kann. Besonders angenehm kommen die ruhigeren Passagen rüber. Hier sollte man vor allem den Opener erwähnen, der schöne Melodien mit aggressiven, an Mayhem erinnernden, krächzigen Vocals verschmelzen lässt. Die akustischen Gitarren und Keyboards erinnern stellenweise an In The Woods. Für Abwechslung sorgt auch der weibliche Gesang, der dieses Scheibchen zusätzlich an Originalität gewinnen lässt. Bei FLEURETY’s Sound kommen mir große Namen wie Ulver oder Atheist in den Sinn. Die Norweger schaffen es, den nötigen Spannungsgrad aufzubringen und den Zuhörer immer wieder aufs Neue in Erstaunen zu versetzen, was aber bei so vielen Ideen kein Wunder ist. Die gesamte Atmosphäre kann man als düster und dunkel bezeichnen, aber auch die nötige Lichtportion werden wir hier nicht missen. „Min Tid Skal Komme“ ist ein allegorisches, überwiegend instrumental gehaltenes Werk, das uns ein sphärisches Klangbild anbietet. Also Augen zumachen und genießen!

01.07.2003
Exit mobile version