Es kommt mir irgendwie vor wie eine schlechte Kopie von The 3rd and the mortal meets Electro. Was auf Fleurety´s „Department of Apocalyptic Affairs“ zu hören ist, passt wirklich genau so gut zusammen wie das, was man auf dem Cover sieht, und es ist sehr schwer in irgendeine Stilrichtung einzuordnen. Obwohl auf der mittlerweile zweiten Full-Lenght CD von Fleurety Mitglieder von Arcturus, Mayhem, Ulver, Dodheimsgard u. a. ihren Teil dazu beigesteuert haben, lässt sich von meiner Seite aus nur sehr schwer Zugang zu deren musikalischen Ausbrüchen herstellen. Teils wirkt es mehr jazzig, andererseits geht’s dann doch wieder eher in die Metal meets Electro Richtung. Vielleicht könnte es ein paar vereinzelte Metal/Electro-Freaks ansprechen, aber trotzdem würde ich den einen oder anderen Vorab-Check vor Kauf dringend anraten. Zwei bis drei Songs sind auf „Department of Apocalyptic Affairs“ vorhanden die durchaus etwas eingängigeren Charakter haben, der Rest ist aber überwiegend zu abgedreht und wirkt eher nervend, anstatt mich auf irgendeine Art zu unterhalten. Naja, jedem halt das Seine. Man muß es halt einfach auch als ein Fun – Projekt sehen. Und das ist es zweifelsohne.
Extreme Musik, in welcher Form auch immer, spaltet die Massen, das ist nichts Neues. Daher finde ich auch, dass Fleureties Werk noch einmal von einer anderen Sicht aus beleuchtet werden sollte. Was mir an dem vorliegenden Review ziemlich gestunken hat, war die anscheinende Nichtbereitschaft, sich intensiv mit der Platte auseinanderzusetzen. Ich dachte immer, es sei in den fernab von Klarspülerklängen liegenden Musikszenen Gang und Gäbe, sich in ein Werk hineinzuarbeiten, und das verlangt diese Platte ganz klar. Tut man dies, wird man dann auch mit genialer, vielseitiger Musik belohnt. Gerade die Tatsache, dass Fleurety sich überhaupt nicht in den Stilrichtungen limitieren, macht die Sache so interessant. Es macht hier auch keinen Sinn, den Sound dieser Platte irgendwie zu charakterisieren, zuviel steckt drin. Manchmal denke ich "hoppla, hat Björk auch eine harte Seite!", dann wieder Jazz, geniales Hellhammer-Drumming, ein fast klassisch anmutendes Carl August Tidemann-Gitarrensolo – alles da! Den Punkt, der ihnen zur 10 fehlt, büßen sie wegen nicht immer ganz schlüssigen und ausgeklügelten Übergängen zwischen den Songparts ein, da hätte man sicherlich noch feilen können. Aber im großen und ganzen eine geniale Platte mit dem Prädikat "anders", siehe dazu auch das Booklet, das als Akte aufgemacht ist, mit eingelegten Verbrecherfotos und Schreibmaschinentexten. Mitgemischt bei der Sache haben ja wirklich viele gute Leute (siehe der Hauptreview), erwähnenswert noch dass das Teil in den Jester-Studios eingespielt wurde und bei der Produktion auch Bogus beteiligt waren. Schade eigentlich nur, dass Fleurety nicht gleich bei Jester Records geblieben sind und sich dann den Stall mit ebenso innovativen Soundkünstlern wie Bogus Blimp oder When geteilt hätten. Super Teil, wer auf schwere, interessante Musik steht und sich nicht auf eine Richtung limitiert, dem sei’s ans Herz gelegt. Weiter so!