Fleshworks - The Deadventure

Review

FLESHWORKS – cooler Name, „The Deadventure“ – cooler Titel für ne Platte. Na bei so viel Coolness kann ja eigentlich gar nichts mehr schief gehen.
Und damit diese Einschätzung auch ins Schwarze trifft, haben die Osnabrücker vorgesorgt. Im Köcher der Deather befinden sich nämlich zehn spitze Geschosse, die nur darauf warten, dem „Feind“ (in der Folge auch Hörer genannt) in bester old-school-Manier den Schädel zu spalten.

Bis auf wirklich wenige Ausnahmen, machen die Jungs keine Gefangenen, und kommen mit ihren Songs schnell auf den Punkt. Da trifft der alte Schwede von nebenan auf den Onkel aus Übersee, aber die Hauptsache ist: Immer schön brutal bleiben. Das Fundament bilden tiefe, fiese Gitarren, die vom meist blastenden Schlagzeug in Form gepresst werden, damit sich Sänger Dirk mit seinem rottigen „Organ“ (ja, steht so im Infoblatt) wie die Made im Speck, auf den Tracks ausbreiten kann. Gelegentliche, anmelodisierte Leads der Gitarrenfraktion und der eine oder andere Pigsqueal vom Sänger runden das Gesamtbild ab und bringen etwas Abwechslung ins sonst recht straighte Spiel.
Mit „We Are The Dead“ hat sich auch ein zäher Kriecher ins Programm geschlichen. Lavaartig walzt sich der Track voran, bis ein hypnotisierender Soloteil für die überraschende Wendung sorgt. In eine ähnliche Kerbe schlagen „For The Weak And For The Wounded“, wobei hier noch ein klein wenig Slow-Mo-BOLT THROWER-Flair durch die Atmosphäre wabert und „The Awakening Of The Ghoul“, bei dem das Solo durch einen kurzen Blastpart eingeläutet wird.

Dass die Musiker von FLESHWORKS keine Anfänger, sondern vielmehr alte Hasen in der norddeutschen Metalszene sind, merkt man ihrem Debüt deutlich an. In sich wirkt die Platte geschlossen und stimmig. Auch die technischen Fertigkeiten sind jenseits der Schülerbandliga.
Trotzdem vermisse ich bei „The Deadventure“ noch den letzten Kick, etwas mehr Eigenständigkeit und die eine oder andere, aus dem Gebolze hervorstechende, zwingende Hookline.
Ansonsten ist „The Deadventure“ aber doch recht gelungen, und in Sachen Brutalität haben sich die Jungs auf jeden Fall ein Sternchen im Hausaufgabenheft verdient.

22.10.2009

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