Fleshcrawl & Skinned Alive - Tales Of Flesh And SKin

Review

Das wichtigste Verkaufsargument vorab: FLESHCRAWL sind wieder da! Eine der ursprünglichsten deutschen Death-Metal-Bands bequemt sich nach satten neun Jahren ohne jegliches Studio-Lebenszeichen wieder aus ihren Löchern und nährt zumindest die Hoffnung, dass wir in Zukunft wieder regelmäßiger von den Bajuwaren hören werden. Für den Moment betätigen sie sich jedoch als Steigbügel für den Nachwuchs: SKINNED ALIVE heißt die kürzlich von F.D.A Rekotz unter Vertrag genommene Formation von Ferli Thielmann (u.a. MILKING THE GOATMACHINE, CARNAL GHOUL), die sich FLESHCRAWL für die entsprechend passend betitelte Split-EP „Tales Of Flesh And Skin“ ins Boot geholt haben. Jede Band steuert vier Songs bei, wobei die altgedienten den Anfang machen…

…und klingen, wie sie klingen müssen: nach FLESHCRAWL. Angesichts der typisch schwedischen Art, den Zuckermelodien in „Reign Again“ und „Kingdom Of Skulls“, den Dampfhammer-Beats und den sägenden Riffs ist es ein Jammer, dass diese Band so lange nichts von sich hören ließ. Die klarere, höhenbetontere Produktion löst zwar die knappe Viertelstunde ein Stück weit von den letzten zwei Studioalben der Nuller Jahre. FLESHCRAWL zeigen aber auf ihrem Beitrag zu „Tales Of Flesh And Skin“, dass sie in all den Jahren der Abstinenz nichts von dem verlernt haben, was sie zu einem Namen in der hiesigen Szene und darüber hinaus hat werden lassen.

Anders SKINNED ALIVE. Ferli Thielmann ist zwar schon einige Jahre als Songwriter im Krach-Sektor unterwegs, als One Man Show kann er mit seinen vier Songs jedoch den alten Recken qualitativ nicht das Wasser reichen. Dabei orientieren sich SKINNED ALIVE eher an europäischem Death Metal im Allgemeinen und amerikanischem Todesblei im Speziellen. Wirklich Durchschlagendes gelingt Thielmann mit seiner im Vergleich zu FLESHCRAWL deutlich Groove-lastigeren Herangehensweise nicht, zudem krankt der Sound an einem völlig übersteuertem, unangenehm wummernden Bass.

So schaffen es SKINNED ALIVE auf sechs Punkte wo FLESHCRAWL acht einfahren. „Tales Of Flesh And Skin“ gibt es in einer Auflage von 300 Stück als Digipak oder als Tape-Version in schwarz oder rot, jeweils auf 50 Stück limitiert. Wermutstropfen für Analog-Liebhaber: die Songs „Black Souls“ (FLESHCRAWL) und „Stroked with an Axe“ (SKINNED ALIVE) sind auf Kassette nicht enthalten.

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18.03.2016

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