Flayed - Symphony For The Flayed

Retro-Rock, die (gefühlt) Hundertneununddreißigste… Gähn. Zumindest war das meine erste Reaktion auf „Symphony Of The Flayed“ aus dem Hause FLAYED. Insbesondere gilt das, wenn man dann noch berücksichtigt, dass Klonosphere eigentlich (zumindest dachte ich das bisher) für gelungene progressive Musik steht – und dann ein so gewöhnliches Album wie eben „Symphony Of The Flayed“ veröffentlicht.

Leider ändert sich dieser erste Eindruck auch mit weiteren Hördurchgängen nicht großartig: Dem französische Sechser gelingt es innerhalb der guten Dreiviertelstunde viel zu selten, aus den gängigen altmodischen Strukturen auszubrechen – natürlich machen sie ihre Sache nicht schlecht, aber eben auch nicht so überwältigend gut, dass ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen möchte. Groove haben FLAYED ohne Zweifel, Spielfreude demonstrieren sie auch, technisch und musikalisch agiert die Band uneingeschränkt souverän – und doch: Irgendetwas fehlt, um mit Bands wie AUDREY HORNE oder auch TITO & TARANTULA (die durch den Blues-Einschlag FLAYEDs hin und wieder in der Nähe auftauchen) wirklich mithalten zu können.

Ich gebe zu: Das klingt alles sehr… negativ – ist aber gar nicht so gemeint. Im Grunde ist „Symphony Of The Flayed“ nämlich ein ziemlich unterhaltsames Debut, das gelungenen Blues-Rock zelebriert und die Musiker hinter FLAYED als eingespieltes Team präsentiert. Leider hat sich dieses Team offenbar einfach einen „ungünstigen“ Zeitpunkt für die Veröffentlichung ihres Albums ausgesucht – jedenfalls kann ich nicht leugnen, dass sich „Symphony For The Flayed“ wie ein Album anhört, das auf einen erfolgreichen Zug aufzuspringen versucht.

Freunde retrospektiven Rocks, der eine ordentliche Blues-Schlagseite hat, sollten FLAYED durchaus einmal antesten – „Symphony For The Flayed“ bietet jedenfalls kurzweilige und unterhaltsame Musik, die zwar sicherlich keine Impulse setzen kann, jedoch sicher auf ausgetretenen Pfaden wandelt.