FLARES lassen uns nicht los. Bisher haben wir bei metal.de fleißig den Katalog der Post-Rock-Band durchwühlt. Da darf das neue Album „Spectra“ natürlich nicht fehlen. Aber ist auf dieser Scheibe wirklich alles so neu, wie das Releasedatum vermuten lässt?
Recycling par excellence – FLARES schmeißen nix weg
„Spectra“ baut grundlegend auf den ersten Songideen und Riffs der Band auf, welche bereits vor der ersten EP „Levitation“ (2009) entstanden sind. So gesehen geht die Truppe auf dem Album damit einen Schritt zurück. Zudem enthält die Platte wieder deutlich mehr Gesang, welcher auf dem letzten Album „Allegorhytmus“ (2018) nur rudimentär eingesetzt wurde. Auch dies huldigt früheren Veröffentlichungen der Band.
Konzeptionell lassen sich FLARES kaum aus der Ruhe bringen, obwohl das Album zum Ende hin merklich Fahrt aufnimmt und auch vormals das bekannte Stelldichein von Post-Rock-Elementen für rockige Parts sorgt. „Spectra“ kann aber sowohl proggige SIGUR RÓS im Post-Rock-Outfit als auch flotteren Progressive Rock gelungen in die Tat umsetzen.
Die Vielfältigkeit der Klangfarben auf dem Album ist enorm und zwischen entkoppeltem Treiben und aktiver Teilnahme durch Bewunderung der technischen Fähigkeiten steht dem Hörer eine große Bandbreite der Hingabe an FLARES offen. Die spacige Atmosphäre kann jedenfalls nicht vertuschen, dass der musikalische und technische Unterbau von FLARES mehr als nur ordentliche Substanz besitzt. Zuerst haften bleibt „6.500“, ein Song der mit weiblichem Gesang überrascht. Der Rest ist eine gepflegte Entdeckungsreise durch den breiten musikalischen Kosmos eines facettenreichen Albums.
„Spectra“ knüpft den Faden weiter…
…und steht in bester Tradition zum bereits starken Vorgänger „Allegorhytmus“. Wer FLARES schon immer mit etwas mehr Gesang mochte, wird vielleicht noch ein Pünktchen dazu addieren. Allen anderen passt bereits die bekannte Mischung aus spaciger Atmosphäre, musikalischer Finesse und gelegentlicher Post-Rock-Ekstase wie auf den Leib geschneidert.
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