Fixmer McCarthy - Into The Night

Review

2004 kam es im Rahmen des Albums „Between The Devil“ zur ersten Zusammenarbeit von Terence Fixmer und Douglas McCarthy, mit „Into The Night“ erscheint nun vier Jahre später der lange angekündigte und erhoffte Nachfolger. Erneut haben sich also die beiden renommierten Künstler zusammengetan, auf der einen Seite der weltweit bekannte Techno-DJ Terence Fixmer, auf der anderen Seite der legendäre NITZER EBB-Sänger Douglac McCarthy. So wurde um „Into The Night“ dann auch ein ordentlicher Hype gemacht und dementsprechend sind die Erwartungen an die Scheibe auch durchaus in höheren Gefilden angesiedelt.

Grundsätzlich fällt auf, dass „Into The Night“ deutlich entspannter ausgefallen ist als sein Vorgänger, der doch eine gehörige Portion an Aggressivität mit sich brachte. „Into The Night“ dagegen präsentiert sich überwiegend eingängig, stellenweise sogar sehr ruhig, beispielsweise im Rahmen des Songs „And Then Finally“ oder des Schlusstracks „Tonight I Sleep“. Auch die Vocals von Douglas McCarthy sind für seine Verhältnisse fast schon zurückhaltend, wenn es auch immer wieder Passagen gibt, in denen dann doch wieder der Gaul mit ihm durchgeht. Das alles nun jedoch als „Elektropop“ zu bezeichnen, wäre allerdings trotz aller Eingängigkeit – die sich vor allem zu Beginn des Albums zeigt („Like Voodoo“, „Banging Down Your Door“) – nicht angemessen, da sich „Into The Night“ vor allem im weiteren Verlauf des Albums immer wieder sperrig und experimentell präsentiert. Gerade Songs wie „Look To Me“ oder „Blood And Music“ klingen teilweise äußerst wild und verstörend, von „Pop“ kann hier beim besten Willen keine Rede sein.

Als „sperrig“ erweist sich für meine Ohren allerdings auch die angeblich „unvergleichbare Stimme“ von Douglas McCarthy, die meines persönlichen Empfindens nach ab dem fünften Song „Look To Me“ zu nerven beginnt. Ähnlich wie bei Darrin Huss von PSYCHE kann man ein paar Songs wunderbar anhören, danach rückt die Schmerzgrenze allerdings bedrohlich näher. Beide Stimmen sind „unvergleichbar“, aber sind sie deshalb auch wirklich „gut“? Verstärkt wird diese unangenehme Situation auf „Into The Night“ durch die stellenweise extrem anstrengenden Lyrics. Bei einer Reihe von Songs (z.B. „Pistol Whipper“, „Tonight I Sleep“) werden die gleichen Worte bzw. Sätze gefühlte 20-mal hintereinander wiederholt, was einem auf die Dauer den letzten Nerv rauben kann und die „skip“-Taste eine wahre Erlösung herbeizaubern kann. Hinzu kommt, dass viele Songs nichts wirklich Besonderes sind und hätten wir es hier nicht mit zwei „legendären“ Künstlern zu tun, würde sich vielleicht kein Mensch dafür interessieren. So wirkt beispielsweise auch der Song „Make War“ mit seinen Gitarren völlig fehl am Platz – unabhängig davon, dass dieser eigentlich gnadenlos unspektakulär ist.

„Into The Night“ ist bestimmt kein schlechtes Album, es ist abwechslungsreich und bietet ein paar nette Songs. Es ist aber auch kein Album, um das man nun einen größeren Hype veranstalten muss, nur weil sich mit Douglas McCarthy eine „Legende“ der Elektro-Szene mal wieder zurückmeldet. Nicht alles, was solche „Altmeister“ anpacken, ist automatisch Kult und so sollte man auch bei „Into The Night“ die Kirche im Dorf lassen.

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03.06.2008

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