Fitzcarraldo - Oldenburg EP

Review

Aus Aschaffenburg kommen FITZCARRALDO und sie nehmen sich einer eher ruhigen und düsteren Art des Post-Rocks an. Auf „Oldenburg“, ihrer letzten EP vor der Wiedergeburt mit drittem Gitarristen, die Ende 2012 stattfinden soll, präsentieren sie ihre vergangenen Visionen intensiver Post-Musik und zelebrieren diese in fünf Akten.

Der erste Teil der EP, sehr ruhig gehalten, erinnert mich stark an GREGOR SAMSA und ähnliche Klangspezialisten. Verstärkt atmosphärisch gehalten lassen es die Musiker bei ruhigen, ausklingenden Tönen, die sich ineinander verweben und mehr einem weiten Klangbild zuzordnen sind als durchregulierten Kompositionen. Danach wird es schon etwas saftiger vom Sound her. Die Gitarren klingen hart, sehr nach Sludge und ein wenig gefühlten Doom und dennoch schleichen sich FITZCARRALDO auch hier unwirksam durch ihre Tracks, ohne wirklich durchzustarten. Immer einen Gang zurück, bloß nicht ausbrechen. Willkürlich kommen mir da KODIAK in den Sinn, aber ob das nun wirklich so passt, sei mal dahingestellt. Ich würde nicht behaupten, dass FITZCARRALDO besonders eigenstämdig klingen, denn dazu ist ihre Musik schlichtweg zu unspektakulär, als dass sie eine eigene Nische erfordert, aber sie möchten jedenfalls aus dem Wust an unzähligen anderen Bands herausstechen und sehr tiefgründig klingen und das ist auf jeden Fall ein positiver Ansatz.

Die EP „Oldenburg“ ist der zweite Teile einer Session, die eben in Oldenburg aufgenommen wurde. Der erste Teil war die Single „Hansestadt“, die als Download-Only veröffentlicht wurde. Wie dem auch sei, auf mich wirken diese Sessions tatsächlich wie improvisierte Spielereien, ohne eigentliches Ziel, minimalistisch und ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Ob sowas angesichts der Unzahl an mittelmäßigen Veröffentlichungen wirklich auf CD gepresst werden muss, könnte man auch noch diskutieren…

09.06.2012

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