Fitcage - Pigumanity
Review
Dass es in der ehemaligen Sowjetunion musikalisch derber zur Sache geht als anderswo, ist nichts wirklich Neues. Neben den unzähligen Funeral Doom Bands kommen auch jede Menge brutaler Death Metal/Grindcore Bands aus dem Ostblock. Eine davon hört auf den Namen FITCAGE und zelebriert wahrlich wütenden Grindcore auf ihrem aktuellen Album “Pigumanity”.
Das Gaspedal wird auf den neunzehn Songs beinahe durchgehend durchgetreten. Naja, beinahe ist schon untertrieben. Die kurzen Verschnaufpausen, die diesem Inferno innewohnen, kann man an einer Hand abzählen. Beeinflusst von frühen NAPALM DEATH und NASUM grinded sich das russische Kleeblatt durch teilweise recht interessante Nummern, die bis auf die Ausnahme “Humanity For A Long Time In Hell” (allerdings inklusive Outro) alle unter zwei Minuten bleiben. Hier wird also dem klassischen Grind gehuldigt. Im Gegensatz zu manchen Kollegen versuchen FITCAGE ihrem Sound durch zahlreiche Breaks aufzulockern, was aber nur bedingt gelungen ist.
Um die Breaks richtig in Szene zu setzen wäre es vonnöten das Tempo etwas zu variieren und gegebenenfalls zu verlangsamen. Da die Russen daran aber offenbar kein Interesse haben, gehen die eigentlich gut gesetzten Breaks in der auf “Pigumanity” vorherrschenden Raserei unter. Schade eigentlich, da die Gruppe Potential hat. Dazu gehören auch die durchweg politischen und fern vom Porngrind platzierten Texte. So aber gehen Nummern wie “Mass Disorder Instruction” oder “Single Bullet Theory” trotz guter Ansätze etwas unter.
Das abwechslungsreiche Geshoute der beiden Schreihälse Oleg und Eugen sorgt für einen Farbtupfer im Sound von FITCAGE, was man als Pluspunkt werten kann. Nervig und völlig indiskutabel ist hingegen der ‘Lars Ulrich-St. Anger-Gedächtnis-Snaresound’. Dafür gibt es wiederum Abzug, weil man davon Kopfschmerzen bekommt. Grindfans sollten ein Ohr riskieren und dürften nicht enttäuscht werden. Ausbaufähig ist das Ganze aber dann doch noch.
Fitcage - Pigumanity
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Death Metal |
Anzahl Songs | 19 |
Spieldauer | 25:07 |
Release | 2010-05-26 |
Label | Soul Flesh Collector |