FISTER sind eine amerikanische Doom-Band mit Sludge und Stone-Elementen, welche mit schönen Kompositionen wie „Life Is Short, Life Is Shit and Soon It Will Be Over“ von sich reden gemacht hat. Nach bisher zehn Jahren Bandgeschichte ist ein ganzer Sack an Veröffentlichungen entstanden. Zum entsprechenden Jubiläum kredenzt das Trio mit „Decade Of Depression“ eine neue und besondere Veröffentlichung.
METALLICA, SLAYER, DARKTHRONE – FISTER gehen in die Vollen
Denn diese Scheibe ist nicht nur eine charmante Anspielung auf das Livealbum „Decade Of Aggression“ (1991) von SLAYER, sondern auch gleichermaßen ein hübsches Konglomerat von Cover-Songs. Zudem haben FISTER ihren Song „The Failure“, welcher 2016 auf einer Split mit den legendären DOPETHRONE erschien, erneut aufgenommen. Dieser Song ist übrigens ein Quell der Fröhlichkeit. Nicht.
Bei aller schlechten Laune, die Herren von FISTER sind echte Metalheads. Dies illustriert die Liste der gecoverten Bands auf „Decade of Depression“ eindrucksvoll: METALLICA, SLAYER, DARKTHRONE, HELLHAMMER, DANZIG, PUNGENT STENCH. Diese Auswahl zeugt von Geschmack und den richtigen Wurzeln. Und mit eben jenen großen Vorbildern haben FISTER seit jeher gespielt, wie das Cover des Debütalbums „Bronsonic“ (2011) mit BATHORY-Ziegenkopf-Adaption beweist.
„Decade of Depression“ legt mit der absolut gelungenen Interpretation des „City of the Living Dead“-Themas („Ein Zombie hing am Glockenseil“) und dem tonnenschweren METALLICA-Cover „For Whom the Bell Tolls“ geradezu furios los, sofern man dies von einem Doom-Album überhaupt behaupten kann. Schön zäh, ziemlich bösartig und mit gehaltvoller Gitarrenarbeit liefern FISTER viele Argumente diese Amerikaner ins metallische Herz zu schließen.
Die nun sehr hoch liegende Messlatte ist im weiteren Verlauf schwer erneut zu erreichen, „Too Old Too Cold“ von DARKTHRONE kratzt allerdings mindestens daran. Just a hellish rock’n’roll freak. Aber auch alle anderen Cover-Songs bringen Freude und hauchen jedem Stück eimerweise FISTER-Charme ein.
„Decade of Depression“ – Party hard
Wenn FISTER zur Geburtsparty einladen, dann geht verdammt nochmal hin! Es gibt jede Menge Metal, Drinks und doomige Düsternis. Klingt tatsächlich alles sehr vernünftig.
bei nem Konzert mal’n Song als Zugabe sicher nett, aber ein Album kaufen? Eher nicht.