FIREWIND haben in der letzten Zeit enorm viel Werbung für sich verbuchen können, da Gitarrist Gus G. bekanntlich als Nachfolger von Zakk Wylde in der Ozzy Osbourne-Band bestätigt wurde. Nachdem der Madman mit Hilfe von Gus G. ein starkes Album veröffentlicht hat, stehen auch FIREWIND mit neuem Material auf der Matte. Die gestiegenen Erwartungshaltungen seitens der Öffentlichkeit, die durch die Popularität des griechischen Gitarristen entstehen, kontert die Band mit dem starken neuen Album “Days Of Defiance”.
Nach einer kurzen akustischen Einleitung fährt “The Ark Of Lies” gleich schwere Geschütze auf. Die Mischung aus typisch europäischem Power Metal und modernen Elementen wirkt ausgeglichen. Der Song kommt heavy und im Uptempo aus den Boxen. Der Refrain geht ins Ohr und der Track ist anspruchsvoll, aber ausgewogen arrangiert worden, so dass der Song als sehr gelungener Opener gewertet werden kann. Allein nach diesem Song wird klar, dass die Kreativität von FIREWIND keineswegs unter Gus‘ Doppelbelastung leidet. Songs wie “World on Fire” oder “Kill In The Name Of Love” sind alle mit Ohrwurmmelodien ausgestattet worden und leben von einem musikalisch sehr anspruchsvollen Unterbau. Die Griechen verlassen sich also in keiner Weise ‘nur’ auf ihre Fähigkeit großartige Melodien zu komponieren. Das Zusammenspiel zwischen Gitarrist Gus G. und Keyboarder Bob Katsionis auf der einen und der tighten Rhythmusfraktion auf der anderen Seite belebt die Songs auf “Days Of Defiance” in genau dem richtigen Maß. FIREWIND legen das Augenmerk beim Songwriting nicht nur auf ihre technischen Fähigkeiten, sondern auch auf den einzelnen Song. Dadurch entfalten die Songs eine Langzeitwirkung, da man sich die Stücke von “Days Of Defiance” mehr als einmal anhören muss, um sie in ihrer Gänze zu erfassen.
Wenn man der Platte aber zwei, drei Durchläufe gönnt, entdeckt man bei Highlights wie “Chariot”, “Losing Faith”, “Heading For The Dawn” oder “Embrace The Sun” viele Nuancen, die die Stücke qualitativ aufwerten. Es blitzt das Können der Musiker immer wieder auf und es darf sich jeder abwechselnd in den Vordergrund spielen. Allerdings immer darauf bedacht; den Song nicht kaputt zu spielen. Das ist zwar ein schmaler Grat; auf dem sich FIREWIND da bewegen, doch tun sie es mit traumwandlerischer Sicherheit. Vor allem das Doppel Gus G./Bob Katsionis klingt bis in die Haarspitzen motiviert und man merkt dem neuen Album bei jedem Song die Spielfreude an, mit der die Band hier zu Werke gegangen ist. Daraus ergibt sich, dass es auf “Days Of Defiance” keinerlei Ausfälle zu verzeichnen gibt und sogar das mit leichtem STRATOVARIUS-Touch versehene Instrumental “SKG” überzeugen kann.
Dass auch FIREWIND das power metallische Rad nicht neu erfinden, liegt irgendwie auf der Hand. Die Griechen verarbeiten die vor ihnen liegenden, bereits bekannten Bausteine zu anspruchsvollen Songs, die größtenteils schon nach wenigen Durchläufen im Ohr hängen bleiben. Gus G. beweist mit “Days Of Defiance” eindrucksvoll, dass er der Doppelbelastung FIREWIND/OZZY gewachsen ist. Freunde von europäischem Power Metal dürften mit diesem Album mehr als zufrieden sein.
Wow, die sind ja richtig langweilig geworden. Genauso wie The Crown. Wird’s bezahlt, wenn man schlechten Alben gute Wertungen gibt?