Fires In The Distance - Air Not Meant For Us

Review

FIRES IN THE DISTANCE sind nicht nur bei ihrem Band-, sondern auch bei Albumnamen Fan von langen Titeln. So folgt auf das 2020 erschienene Debüt-Album “Echoes From Deep November“ dieses Jahr die zweite Platte “Air Not Meant For Us“ der Melodic-Death-Doomer. Hier haben die Amerikaner die Möglichkeit zu zeigen, dass musikalische Richtung und Vision sich verfestigt haben und führen die Musik des Erstlings mit Fokus auf persönlichen Themen und hohem künstlerischen Anspruch an das Gesamtwerk fort.

“Air Not Meant For Us“ vereint Härte und Verletzlichkeit

Der erste Song “Harbingers“ wird seinem Namen (engl.: Vorboten) gerecht und zeigt mit seinen langen, melodischen Instrumentaleinsätzen, einem Mix aus Growls und Screams und zarten Klaviereinsätzen, in welche Richtung der Rest des Albums gehen wird. Auch die Produktion und Abmischung von Vocals und Instrumental sind hochwertig und klar, sodass die geschaffene Atmosphäre und die eingeflochtenen Elemente bestmöglich zur Geltung kommen.

Auch bei Songtiteln und Instrumentaleinlagen in den Songs schrecken FIRES IN THE DISTANCE nicht vor Langatmigkeit zurück. Dabei nutzt die Band die in jedem Song vorhandenen ruhigeren Parts immer wieder, um Akzente zu setzen und Dinge auszuprobieren. Bei “Crumbling Pillars Of A Tranquil Mind“ vermitteln wehmütige Streicher eine Atmosphäre von Schönheit und Fragilität, während auf dem letzten Track des Albums “Idiopathic Despair“ Spracheinspieler zu Beginn und in der Mitte zu hören sind.

Ein besonderes Highlight auf “Air Not Meant For Us“ ist das reine Instrumentalstück “Adrift, Beneath The Listless Waves“, das sich verschiedener Elemente bedient, um tatsächlich wie ein weites, ruhiges Meer zu wirken, durch das der Hörer sich einfach treiben lassen kann. Tempowechsel vermitteln das Gefühl langsam rollender Wellen und die eingängigen Gitarren- und Klaviermelodien bringen immer wieder Punkte der Helligkeit und der Hoffnung – wie Sonnenstrahlen, die die Wasseroberfläche durchbrechen.

FIRES IN THE DISTANCE haben ihre Erfolgsformel gefunden

Fans von Melodic Death und Doom Metal sollten FIRES IN THE DISTANCE unbedingt im Auge behalten. Obwohl dies erst das zweite Album der Band ist, stehen die Amerikaner anderen Genregrößen in nichts nach. Die hochwertige Produktion von “Air Not Meant For Us“ und die Mühe, die die Band in ihr Album als Gesamtwerk – bis hin zum Cover-Artwork von Künstler Caelan Stokkermans – gesteckt hat, machen das Hören zu einem Erlebnis, das nach Wiederholung schreit. Den Namen FIRES IN THE DISTANCE sollte man sich merken.

Review von Louisa Esch

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21.04.2023

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5 Kommentare zu Fires In The Distance - Air Not Meant For Us

  1. pentatonik sagt:

    Jap, die Musik gefällt mir.
    Soundtechnisch wirklich gut und wirkt lebendig.
    Weiter so!

    8/10
  2. Quin sagt:

    Ultrastarker Melo Death Doom, habe keine vergleiche was aktuell auch nur annähernd so gut klingt.

    10/10
  3. Watu sagt:

    Nix besonderes, aber kann man gut weghören, geht in’s Ohr. Nur die Growls, da werden bei mir irgendwie dezent, auch wenn es nicht ganz vergleichbar ist, negative Erinnerungen an Crematory wach.

  4. destrukt. sagt:

    Wirklich eine rundum gute Scheibe. Was die Melange von FITD wirklich einzigartig macht, ist, dass sie das ganze deutlich moderner fabrizieren und sich nicht scheuen core-lastige Elemente einzubauen, wie zb das Lamb-of-God-Breakdown in „Wisdom of the falling leaves“. Das gibt dem ganzen einen herrlich frischen Anstrich. Dazu die fantastischen melodischen Leads, die einen ins tiefste Finnland führen. Scheuklappen darf man hier definitiv nicht haben, aber wer die abnehmen kann, kann hier wirklich ne erstklassige Scheibe entdecken.

    8/10
  5. metal-maniac sagt:

    Richtig gute Scheibe. Wie mein Vorredner schon angemerkt hat ist es die relativ eigenwillige Kombination bekannter Elemente, die FID hervorstehen lässt.

    8/10