Fireforce - Rage Of War

Review

Galerie mit 15 Bildern: Fireforce - Metal is Forever Festival 2022

Ein Artwork mit einer Comicfigur in Armeeklamotten welche Artilleriegeschosse abfeuert, Tracks mit Namen wie „Firepanzer“, „March Or Die“ oder „Rage Of War“ und im Genre Power Metal verortet. So sorgen die Belgier von FIREFORCE durch die Verpackung zwangsläufig für eine gewisse Assoziierung mit den schwedischen Kitschpanzern.

Jedoch ist das belgische Quartett in anderen musikalischen Gewässern unterwegs als das schwedische Quintett. Das vierte Langeisen bringt dazu den dritten Menschen am Mikrofon ans Tageslicht. Nachdem Søren Nico Adamsen das Mikrofon für die 2019er EP „The Iron Brigade“ übernahm ist ein Jahr später mit NIGHTMARE-Gitarrist Matt “Hawk” Asselberghs der dritte Sänger in drei Jahren an Board. Auf dem 2017er Werk „Annihilate The Evil“ war noch der langjährige Sänger Filip „Flype“ Lemmens zu vernehmen. Einzig verbliebenes Gründungsmitglied ist Erwin Suetens an der Gitarre. Seit 2008 sind die Belgier aktiv und beschäftigen sich textlich mit Geschichten bezüglich Krieg, Schlachten und Mythologie.

„Rage of War“ sorgt mit kitschiger Verpackung für SABATON Assoziierung

Mit dem Opener zeigt sich, dass die Befürchtung, das FIREFORCE eventuell eine SABATON-Cover-Band sind, als unbegründet. Vom Genre geht es mehr zum True- als Power Metal. Es ist weit mehr Tempo vorhanden als bei den Herren aus Falun. Der Gesang von Hawk ist in den höheren Stimmlagen gewöhnungsbedürftig, das Gitarrenspiel simpel aber passend. „March Or Die“ stampft über die Schlachtfelder und dürfte in die Gehörgänge von Anhängern des klassischen Heavy Metal passen. „Ram It“ nimmt den melodischen Power-Metal-Pfad  auf, die Gitarren erhalten mehr Freiheit und erinnern zeitweise an HAMMERFALL. Der „Firepanzer“ rollt schnell mit Power und gelegentlicher stimmlicher Sirene vorwärts, „Running“ ist nicht zum Weglaufen, sondern bewegt sich in bekannten Sound zwischen True- und Power Metal.

Die genreübliche Ballade heißt „Forever In Time“, „108-118“ und „Army Of Ghosts“ reißen den Hörer mit reichlich Speed aus der Einschlafphase des Vorgängers. „From Scout To Liberator“ beendet die Reise durch das FIREFORCE-Kriegsgeschehen in der bekannten Manier. Für die Hardwarefetischisten gibt es bei der CD drei weitere Bonusnummern, beim Vinyl war nur Platz für einen weiteren Titel. Hier lässt „Tale Of The Desert King“ mit einigen orientalischen Klängen durchaus aufhorchen.

Die Geschosse von FIREFORCE entpuppen sich als Platzpatronen

Solide Unterhaltung zwischen klassischem Heavy Metal und Power Metal mit gelegentlichen Thrash- und Speed-Metal-Einflüssen liefern FIREFORCE aus Antwerpen. Die abgefeuerten musikalischen Salven entpuppen sich jedoch als Platzpatronen. Nummer für Nummer läuft runter, solide gespielt und gemixt von MYSTIC PROPHECY-Sänger R.D. Liapakis. Spätestens nach dem zweiten oder dritten Durchlauf ergibt sich eine gewisse Eintönigkeit beim Hören. Zu ähnlich und sich wiederholend klingen die Songs auf „Rage Of War“. Es fehlt an Tracks, welche aus der Masse hervorstechen und bei denen sich die Melodiebögen im Gedächtnis des Hörers festsetzen. Man bewegt sich nur auf den sicheren, aber ausgetretenen, Pfaden. Die Ausnahme bildet ein Bonustrack, welcher den Vinylfreunden vorbehalten bleibt.

Ein weiterer negativer Punkt ist das kitschige Artwork, welches eventuell im Kindergarten oder der Grundschule auf positive Resonanz stoßen könnte. Ansonsten ist die Scheibe technisch gut gemacht, muss jedoch ohne musikalische Ausreißer nach oben auskommen. Die Truppe aus Belgien adressiert mit „Rage Of War“ vor allem die Die-Hard-Fraktion der Heavy Metaller. Wer sich eher im neueren Power Metal zu Hause fühlt macht einen Bogen um den Output von FIREFORCE.

Text von Jürgen Fenske.

 

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20.01.2021

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1 Kommentar zu Fireforce - Rage Of War

  1. Urugschwanz sagt:

    Mit der wertung warte ich mal ein paar Durchläufe. Jedoch ist es sicher keine 5, klingt doch echt prima was die Jungs abliefern. Mal sehen ob es wirklich langweilig wird mit der Zeit. Das Cover ist tatsächlich kitschig und peinlich. aber das kommt ja oft vor, solange die Musik stimmt!