Fireforce - March On

Review

Galerie mit 15 Bildern: Fireforce - Metal is Forever Festival 2022

In Flandern erhebt sich eine neue Macht. Hervorgegangen aus den Überresten von DOUBLE DIAMOND sind FIRECORCE mit ihrem Debüt–Album “March On“ angetreten, um ihre Vorstellung von Metal in die Welt zu werfen und ihrer Lieblingsmusik wieder zu Ruhm zu verhelfen.

Wie der Titel schon verrät, greifen die Belgier textlich ganz tief in die Klischee–Kiste. Es geht um Kriege, glorreiche Schlachten und heldenhafte Taten. Songtitel wie “1302 – Battle For Freedom“ oder “Hold Your Ground“ sprechen Bände. Wenn die fünf Jungs einmal etwas anderes machen wollen, dann lassen sie Sänger Flype eben von ihrer anderen großen Liebe singen. Das kann natürlich nur harte Musik sein, was “Born To Play Metal“ und “Metal Rages On“ mehr als deutlich machen. Von daher wäre es ein leichtes, die Combo in die True Metal-Schublade zu packen und mit Bands wie MANOWAR und MAJESTY über einen Kamm zu scheren.

Blöd nur, dass der musikalische Ansatz auf dem vorliegenden Silberling ein ganz anderer ist. Wo True Metal elegisch und hymnisch–bombastisch daher kommt, geht es bei FIREFORCE direkt nach vorne. Treibende Rhythmus-Arbeit und mitreißende Gitarren-Soli verweisen eindeutig in Richtung des Power Metal. Zumal Drummer Tom Heijnen auch gerne einmal die Doublebass auspackt. Das ist jedoch bei Weitem nicht alles. Auch eine ordentliche Portion Heavy Metal aus den 80ern findet sich im musikalischen Gebräu. Denn neben den Riffs stehen auch immer wieder Soli, die mit ihrem zweistimmigen Ansatz von IRON MAIDEN stammen könnten, während Flype mit seiner kraftvollen Stimme an eine Mischung aus dem frühen Rob Halford (JUDAS PRIEST) und Joacim Cans (HAMMERFALL) erinnert. Um das Verwirrspiel perfekt zu machen verfällt auch die Rhythmus-Sektion immer wieder in stampfende Mid Tempo–Parts, die einen wunderbaren Kontrast bilden.

Diesen an sich schon gelungenen musikalischen Ansatz hat das Quintett dann auch noch in ein zeitgemäßes Gewand gepackt. Die Arrangements sind so gelungen, dass sich die Frage, ob es sich hier um erfahrene Musiker handelt, zu keiner Zeit stellt. Die Songs holen den Hörer mit ihrer simplen Eingängigkeit ab, nehmen ihn mit ihren Singalong–Parts gefangen und überraschen ihn immer wieder aufs Neue mit Abwechslung und Variationen. Einen nicht unwesentlichen Teil dazu hat auch Produzent R.D. Liapakis beigetragen, der schon für MYSTIC PROPHECY und ORDEN OGAN arbeitete. Er hat dem Ganzen einen organischen Sound verpasst, der genug Raum für den Charme der 80er – Elemente lässt, aber gleichzeitig auch modern aus den Boxen knallt.

Das Cover–Artwork von Eric Phillippe, der sein Können schon für RHAPSODY und MOB RULES unter Beweis stellen durfte, trägt letztendlich seinen Teil zum absolut professionellen Gesamteindruck bei. Das soll ein Debüt–Album sein? Dafür ist “March On“ mehr als nur gut gelungen. Wenn die Band so weiter macht, dürften wir in Zukunft noch einiges von FIREFORCE zu hören bekommen.

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16.03.2011

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