FIREBIRD ist, wie vielleicht manchen bekannt ist, die rockige Spielwiese von Bill Steer, dem ehemaligen NAPALM-DEATH-, bzw. CARCASS-Gitarristen und einigen anderen, wohlbekannten Gestalten. Der jeweilige Posten am Bass und an den Drums wurde in den vergangenen Jahren immer mal ausgewechselt und für dieses Album hat sich Bill mit Al Steer (Bass) und Ludwig Witt (Drums) eine fähige und gute Besetzung rangeholt.
Bill Steer, der auch den Gesang übernimmt, hat laut eigener Aussage seine Wurzeln immer im Rock und Blues vergangener Zeiten gesehen, was man seinem Feuervogel auch deutlich anhört. Es gibt viele erdige und kernige Blues-Riffs, Hooks, Licks und Slides und Effekte wie Wah Wah und ähnliches. Steer weiß scheinbar genau was er möchte und das hört man diesem Album auch an. Selbst vor der Mundharmonika wird nicht zurück gescheut und allen schlimmen Vorahnungen dieser Aussage zum Trotz muss man ihm bescheinigen, dass all diese Zutaten auf „Hot Wings“ verdammt gut miteinander harmonieren.
Hier wird gegroovt und gerockt, geschüttelt und gerührt und das komplette Spektrum an Blues-orientiertem Rock ausgeschöpft. Die Songs pendeln sich alle auf einem gleich bleibenden Level ein und jedes der Stücke besitzt diesen reinen, ursprünglichen, bekannten aber dennoch unverbrauchten Reiz. „Hot Wings“, das vierte Album von FIREBIRD ist insgesamt somit ein richtig schönes Stück Retro-Musik geworden.
FIREBIRD wirken aufgrund der Tatsache, dass sie sich nicht von irgendeinem Trend beeinflussen lassen und sich nicht dem digitalen Schnickschnack hingeben, äußerst sympathisch. Hier wird einfach nur eingestöpselt und losgerockt, ohne auf Klischee, Trends oder Massentauglichkeit zu achten.
Man darf beim Anhören von „Hot Wings“ nicht den Fehler begehen, und durch die Bank weg Superhits oder außerordentliche Höchstleistungen erwarten. Die Musik ist relativ schnörkellos und auf den ersten Blick vielleicht auch ein wenig unspektakulär, aber all jenen, denen es so geht, kann ich nur wärmstens empfehlen, sich die Scheibe einmal bei vernünftiger Lautstärke anzuhören und auf die Feinheiten zu achten. Man hört gerade was die Gitarre angeht, jeden verdammten Anschlag des Plektrums und jede Tonfeinheit heraus, was ich persönlich absolut genial finde. So klingt echte Musik! Während heute Musik kaum noch lebendig klingt, weil alles mit dem Computer hingerückt wird, merkt man „Hot Wings“ schnell an, dass hier alles auf tatsächlichen Fähigkeiten beruht. Und auch wenn Steer nicht gerade der begnadetste Sänger unter der Sonne ist, merkt man ihm an, dass er mit ganzem Herzen bei der Sache ist, und ich denke, dass es doch letztendlich genau darum geht oder nicht?!
Kommentare
Sag Deine Meinung!