DEEP PURPLE absolvierten kürzlich eine beachtenswerte Tour mit unglaublich viel Feuer unterm Hintern, LED ZEPPELIN brachten sich mit ihrer CD/DVD-Compilation „How The West Was Won“ wieder ins Gespräch und OZZY OSBOURNE ist samt BLACK SABBATH dank einer bekannten MTV-Soap sowieso wieder in aller Munde. Aber wie passen jetzt die zwei Herren und zwei Damen von FIREBALL MINISTRY in diesen Zusammenhang? Ganz einfach, sie spielen amtlichen Rock, dessen Wurzeln genau in der Blütezeit jener drei Bands anzusiedeln sind, wobei die Amis die größte Affinität zu SABBATH aufweisen. Ihnen jetzt aber vorzuwerfen, mit ihrem Retro-Touch auf einen momentanen Trendzug aufzuspringen, wäre vermessen, denn dazu steckt in ihrer Musik zu viel spürbares Herzblut. So vermag es ihr Nuclear Blast-Debüt „The Second Great Awakening“ (vorher gab es eine CD und eine EP auf zwei anderen Labels), das 70er-Feeling in einer derart authentischen Weise ins neue Jahrtausend zu transportieren, wie es schon lange keine Band mehr geschafft hat. FIREBALL MINISTRY lassen wunderbar SABBATH-artige Doom-Walzen mit Stoner-Rockern, wie sie auch die SPIRITUAL BEGGARS gerne praktizieren, zu einem schlagkräftigen Ganzen fusionieren, sodass sich diese beiden vom Einschlafen bedrohten Genres (Ausnahmen bestätigen die Regel) deftig in den Hintern getreten fühlen dürfen. Sänger Reverend James A. Rota klingt wie OZZYs junger Bruder mit etwas mehr Erdigkeit in der Stimme und regiert souverän über jeden der Songs. Selbige bewegen sich meist in einem Midtempo-Rhythmus, dem man sich nur schwer entziehen kann, und lassen (bis auf kleine Aussetzer wie z.B. „Daughter Of The Damned“) nie griffige Hooklines, mitreißenden Groove, kraftvolle Power Chords und eingängige Melodien vermissen. Dabei ist es völlig wurscht, ob das Riffing schwer oder treibend aus den Speakern brät, es wirkt immer lässig und cool. Und genauso fühle ich mich auch, wenn ich mit einer Kippe im Mundwinkel diese Musik hörend mit meinem Auto über die Autobahn baller. Well done, ladies and gentlemen! Anspieltipps: „King“, „Master Of None“, „Flatline“, He Who Kills“.
Jepp, dem Review ist eigentlich fast nix hinzuzufügen. Erdiger Seventies-Rock mit viel Gefühl für die Musik. Einfach nur gut.