Unter dem bedeutungsschwangeren Namen „Balance Your Effort“ präsentieren uns dieser Tage die einheimischen FIRE IN FAIRYLAND und GRAVITY LOST eine vier Song starke Spilt-EP. Beide Bands sind dabei im Großraum „Core“ zu verorten und steuern jeweils zwei Songs bei.
Eröffnen dürfen die aus Celle stammenden FIRE IN FAIRYLAND. Die vier Herren und die singende Dame bewegen sich nach eigenen Aussagen im Fahrwasser von Bands wie A DAY TO REMEMBER und PARAMORE. Was ziemlich genau hinkommt, denn musikalisch orientiert sich die Band stark an ADTR. Heißt im Detail: Melodischer Pop-Rock gemischt mit so etwas wie an Hardcore erinnerndes Geriffe. Einzig der Mosh-Anteil ist nicht so hoch wie beim Szeneriesen. Der PARAMORE Vergleich ist eindeutig dem Gesang von Anna Peschke geschuldet. Sie ist für die zuckersüßen Melodien verantwortlich, denen Gitarrist Torben Boyen raue Shouts gegenüberstellt. Beide machen einen soliden, aber nicht herausragenden Job. Und diese Beschreibung passt auch allgemein am besten zu FIRE IN FAIRYLAND. Darüber hinaus wirken die Songs zu konstruiert, zu sehr auf Eingängigkeit getrimmt und auf Massentauglichkeit abzielend, um mehr als ein Schulterzucken zu provozieren.
Die zweite Hälfte der Split gefällt mir auf Anhieb deutlich besser. GRAVITY LOST sind mit ihren zwei Songs ebenso im Post-Hardcore verwurzelt, verfolgen aber einen anderen Ansatz. Da geht es sowohl instrumental, als auch gesanglich schön ruppig zu. Teilweise etwas chaotisch, teilweise ein wenig verspielt. Hier mal ein Breakdown, dort mal eine Melodie. Die Münchner schielen dabei mit mindestens einem Auge auf das Schaffen von EVERY TIME I DIE oder auch UNDEROATH. Sicher sind die Stücke von GRAVITY LOST noch lange nicht so ausgereift wie die ihrer Vorbilder und auf Albumlänge muss schon noch etwas mehr kommen, aber die Band befindet sich auf einem guten Weg und sind damit in meinen Augen die interessantere der zwei Bands auf dieser Split.
Das Schlussfazit ist schnell gezogen. Vier Punkte für FIRE IN FAIRYLAND, sechs für GRAVITY LOST, macht in der Summe gute fünf.
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