Finnugor haben mit “Darkness Needs Us” ein richtiges All-Star-Projekt abgeliefert. Neben Mainman Gabriel Wolf und Godslayer N. Vassago haben sich u.a. auch Attila Csihar (Aborym, ex-Mayhem), Ville Sorvali (Moonsorrow), Sture Dingsoyr (Windir), Marcus Ehlin (Siebenbürgen), Hreidmarr (Anorexia Nervosa) oder Morfeus (Dimension F3h, ex-Limbonic Art) beteiligt, um dem Album eine sehr große Vielseitigkeit zu verpassen. Wie auch schon die Vorgänger von Finnugor, die aber allesamt kaum Beachtung fanden, liegt auch dieses Mal das Hauptaugenmerk auf symphonisch-melodischem Black Metal. Durch die vielen Musiker, die auch immer ein Stück Persönlichkeit mit eingebracht haben, wird so eigentlich jeder Song recht unterschiedlich. Mal ist es der typische Moonsorrow´sche Kampfgeschrei oder der französische Charme von Anorexia Nervosa. Da fällt es gar nicht mal so schwer den Part der einzelnen Person herauszufinden.
Es heißt aber auch „Viele Köche verderben den Brei“ und obwohl die Vielseitigkeit ein Pluspunkt ist, kann man so den beliebten Roten Faden kaum ausfindig machen. Jeder Song hört sich doch so verschieden an, dass sie eher einzeln dastehen, ohne viel Zusammenhang dazwischen. Einer der wenigen Anknüpfungspunkte ist wohl primär das Keyboard, was wirklich in jedem Song zu stark eingesetzt wird und so auch manchmal etwas nervt. Da klimpert es auch gerne mal mehr oder weniger fröhlich umher, was auf mich ein wenig ziellos wirkt (u.a. in „Lord Of The Darkest Freedom“ oder auch „Mortal Reality“, in dem das Keyboard im Hintergrund einfach mal so „rumlärmt“).
Trotz des Keyboards lassen sich aber auch zahlreiche sehr gute Einschübe festhalten, denn teils sind die Arrangements wirklich sehr gut ausgearbeitet oder in „Wings Of Kryy“ wird eine schöne Spannung aufgebaut. Genau dieser Track wird dann auch nocheinmal von Morfeus geremixt und erhält so ein noch kälteres und bombastischeres Soundgewand mit einem typischen Limbonic-Art-Touch!
Bei dieser Anzahl von Gastmusikern erwartet man vielleicht ein stärkeres Album, das können Finnugor trotz guter Voraussetzungen und einem schmucken Booklet leider nicht ganz erfüllen. Trotzdem ist die Platte eine kurzweilige Abwechslung.
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