Finntroll - Natten Med De Levande Finntroll

Review

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Aufmerksame Beobachter werden längst entdeckt haben, was in FINNTROLLs Diskographie bislang noch fehlte: Nach regulären sechs Studioalben sowie zwei EPs folgt nun endlich mit „Natten Med De Levande Finntroll“ ein Livealbum, und das kommt von ungewohnter Seite: Wiederum aufmerksame Beobachter wissen, dass FINNTROLL derzeit bei Century Media unter Vertrag stehen, veröffentlicht wird das Album aber über die ehemalige Plattenfirma des Septetts, Spinefarm. Komische Sache? Immerhin erscheint die Scheibe mit dem Segen der Band, wird von ihr offiziell angekündigt und kollidiert nicht mit irgendwelchen anderen Veröffentlichungen der Humppa-Metaller.

Trotzdem hinterlässt „Natten Med De Levande Finntroll“ nicht uneingeschränkte Begeisterung. Das Album kommt in untypischer Optik daher und enthält sechs Jahre alte Aufnahmen und demnach Songs der Scheiben „Midnattens Widunder“ bis „Ur Jordens Djup“. Das liest sich so, als wären die Aufnahmen irgendwie noch dagewesen und würden jetzt erst einer weiteren Verwendung zugeführt – eben der Veröffentlichung als Livealbum. Für diese These spricht, dass der Sound vergleichsweise drucklos und untransparent erscheint, nicht schlecht, aber eben auch ein bisschen pappig. Andererseits kann man das unter Authentizität verbuchen, genauso wie den Umstand, dass zwischen den Songs nicht großartig geschnitten wurde, sondern die Ansagen ebenso enthalten sind wie das Livefeeling insgesamt. Wie man es halt mag.

Nichts zu kritteln gibt es hingegen an der Tracklist und an der Spielzeit von „Natten Med De Levande Finntroll“: 19 Songs, fette 81 Minuten Spielzeit, Hits von „Svartberg“ über „Slaget Vid Blodsälv“ bis hin zu „Trollhammeren“. Das volle Programm. Die Band spielt engagiert und sauber, Sänger Vreth faucht sich die Kehle aus dem Hals, und zwischendurch gibt es ein paar ungewohnte Keyboardmelodien. Ansonsten bildet das Album das damalige Liveset der Finnen ab, ohne große Extras, aber eben auch ohne große Fisimatenten. Wer die Alben bereits im Plattenschrank stehen hat und auf Livealben nicht viel gibt, benötigt „Natten Med De Levande Finntroll“ demnach natürlich nicht. Wer sich hingegen ungeglättetes Livefeeling ins Wohnzimmer holen möchte oder eine Zusammenfassung des Wirkens von FINNTROLL sucht, wird mit „Natten Med De Levande Finntroll“ durchaus fündig. Ordentliches Livealbum.

11.06.2014

- Dreaming in Red -

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