Final Breath - Mind Explosion

Review

Es gibt sie doch immer wieder, die vielzitierten Abrissbirnen und Schädelspalter in Form von kleinen, silbernen, runden Scheiben mit einem Loch in der Mitte. Die letzte Langrille, die diese Bezeichnung verdient hatte, war wohl DEW-SCENTEDs „Inwards“ (für mich immer noch das bis dato beste Album dieses Jahres!). Mit ihrem zweiten Full Length Album „Mind Explosion“ schicken sich deren Labelkollegen von FINAL BREATH dieser Tage jedoch an, zumindest mal ein wenig an der Vormachtsstellung oben genannter Band im Bereich Death/Thrash innerhalb der deutschen Grenzen zu kratzen. Während der pfeilschnellen Parts dieses Rundlings klingt man nämlich nicht selten wie der kleine, aufmüpfige Bruder von Leif Jensen und seinen Mitstreitern. Songs wie der Titeltrack, das unzähmbare Thrashmonster „White Prison“ oder der Knüppelkiller „The Punisher“ warten mit dermaßen rasiermesserscharfen Riffs, unheimlich aggressiven Vocals und brutal treibendem Drumming auf, dass die Gegend, die sich Nacken nennt, Gefahr läuft, Opfer einer globalen Überhitzung zu werden. Doch auf „Mind Explosion“ wird nicht nur gnadenlos Tempo gebolzt. Mit langsameren, eher im Death Metal verwurzelten Stücken wie „Killed By Lust“, dem atmosphärischen „Nondescript“ oder dem tonnenschweren „When Love Turns To Hate“ beweist man die Fähigkeit zu songwriterischer Abwechslung, wenngleich diese Songs nicht ganz an die fiesen Hochgeschwindigkeits-Thrash-Kanonaden herankommen, da sie nicht in gleichem Maße diese Häuserwände zum Einstürzen bringende Energie entfalten. Absoluter Glanzpunkt dieses Albums ist jedoch der unheimlich eingängige, hochmelodische Ohrwurm „To Live And To Die“, der ohne Zweifel das Zeug zum Bandhit hat und noch einmal alle Stärken dieser ambitionierten Formation auf den Punkt bringt. Über die Produktion muss bei einer Referenz namens Andy Classen und seinem Stage One Studio nicht weiter geredet werden. Da gibt es nur zwei Worte: extremst fett! So schrammen FINAL BREATH mit ihrem neuesten Output aufgrund der genannten, klitzekleinen Schwächen haarscharf an den 9 Punkten vorbei, wobei ich mir aber überhaupt keine Sorgen mache, dass diese Jungs diese Hürde in der Zukunft auch nehmen werden. Leute, checkt diese Geistesexplosion an. In diesem Sinne: Welcome to Death-Thrash-Chaos!

14.09.2002
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