Sobald man die ersten Takte von der „Promo ’06“ von FIMBULTHIER (nicht zu Verwechseln mit den Schweden FIMBULTYR) hört, ist einem sofort klar, woher die Band aus Annaberg-Buchholz ihre Inspirationen bezieht. Die Musik der vier jungen Heiden ist sozusagen eine Schnittmenge aus AMON AMARTH und ENSIFERUM. Diese Einflüsse ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamten drei Stücke. Die Stimmen der beiden Sänger Marc und Yves pendeln zwischen Jari Mäenpää (ex-ENSIFERUM, WINTERSUN) und Johan Hegg (AMON AMARTH) und auch bei den Gitarren lässt sich dieses Wechselspiel beobachten: die Leadgitarre orientiert sich an den Schweden und die Rhythmusgitarre an den Finnen. Von vornherein fällt positiv auf, dass hier nicht stumpf Humppa neuerfunden wird, sondern recht ernst und konzentriert mitreißende Musik gespielt wird, ohne auf irgendwelche Trend-Züge aufzuspringen, will heißen auch nicht auf den Humppa-Zug. Bemerkenswert sind auch die leider recht seltenen Breakdowns, Grooves und besonders die erhabenen mehrstimmigen Männerchöre. Echt schade ist nur, dass man sich stark am skandinavischen Sound orientiert und hier und dort Riffs übernimmt und abändert – so kann man guten Gewissens behaupten, dass sich die Heidencombo das AMON AMARTH-Riffing von „Versus The World“ abgeschaut hat. Ebenfalls kritikwürdig ist der noch teils defizitäre Gesang und die Soundqualität der Platte, die auf keinen Fall in einem Tonstudio aufgenommen worden ist. Doch ich gehe stark davon aus, dass wenn man die Fimbulthiere in eine professionelle Klangschmiede stecken würde, die Jungs ein super Album aufnehmen würden – vorausgesetzt sie können sich von ihren Vorbildern lösen und anfangen eigenständiger zu musizieren. Alles in allem kann man der Promo einen besonderen Ohrwurmcharakter nicht absprechen. Warten wir das Debüt ab, dann wissen wir mehr!
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