Filii Nigrantium Infernalium - Hóstia

Review

FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM ist eine von diesen Bands, die bereits seit über zwanzig Jahren den Untergrund beackern, darüber hinaus aber kaum bekannt sind. Die Portugiesen gibt es schon seit Beginn der 1990er, so richtig durchgestartet sind die Jungs bisher aber nicht. „Hóstia“ ist erst der dritte Langspieler, obwohl die Band um das Duo Belathauzer (Gesang und Gitarre) und Helregni (Gesang und Bass) von Beginn an über halbwegs eine stabile Besetzung verfügt.

FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM machen keine Musik für jedermann

Gut, die Musik dürfte ihren Anteil daran haben, dass die Fanschar der Portugiesen im Laufe der Jahre übersichtlich geblieben ist. Denn FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM machen Musik für Liebhaber ruppigen Black Metals ganz alter Prägung. „Hóstia“ klingt wie die rumpelige Version alter MERCYFUL FATE-Alben, gepaart mit dem Frühwerk von tschechischen Bands wie MASTER’S HAMMER oder ROOT. Wer mag, kann auch noch die Rabauken von HERETIC zum Vergleich heranziehen. FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM sind aber deutlich versierter an ihren Instrumenten.

Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber in Frankreich scheint der Stil einen Nerv getroffen zu haben. FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM sind seit kurzem bei der namhaften Stahlschmiede Osmose Productions unter Vertrag und veröffentlichen über das Label auch noch Neuaufnahmen ihrer anderen beiden Alben „Fellatrix“ und „Pornokrates“.

Filii Nigrantium Infernalium 2018

FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM – Zum Frühstück eine Kette…

Zugegeben, wer die Band bisher nicht auf dem Schirm hatte, hat nichts verpasst. Der kauzige Mix aus Heavy Metal und Black Metal macht aber über weite Strecken richtig Laune. Vor allem der Titeltrack ist durchaus partytauglich und unterhält durch seinen eingängigen Refrain sowie knackige Soli. Das klappt zwar nicht bei jedem Song, aber unterm Strich ist die Platte durchweg solide.

„Hóstia“ ist angenehmer Krach

Die Produktion ist so roh, direkt und lebendig, wie sie es bei so einem Album sein muss. FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM holzen herrlich ungezwungen durch die Botanik, bauen aber auch mal ein paar kleine Spielereien ein. Vor allem Belathauzer entlockt seiner Gitarre schön sägende Klänge, die jedem klassisch geprägten Metalhead direkt unter die Haut fahren dürften.

Allein, die Mischung, die anfangs richtig Bock macht, will nicht bei jedem Song zünden. Insgesamt ist das Album zwar ein schön rotziger Brocken satanischen Krachs, einzeln betrachtet kann aber eben nicht jeder Track überzeugen. Dennoch macht die bereits altgediente Band mit Hóstia noch einmal einen achtbaren Schritt nach vorne und könnte einige neue Fans gewinnen. Verdient hätten es diese kettenfressenden Maniacs allemal.

 

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18.05.2018

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