Wieder einmal ist es für eine italienische Powermetalband soweit aus der Asche zu treten und mit epischen Heldensagen die Welt erobern zu wollen. Fighting Warriors passen mit ihrer 4-Track (inklusive Intro) Demo „Dextera Dei“ prima in diese Nische rein und können sich allein durch die Stimme des zur Abwechslung mal weiblichen Fronters einen kleinen Individualismusbonus sichern. Erfreulicherweise haben sie mit Cinzia Di Martino aber einen echten Glücksgriff gehabt, denn die Frau steht fern im Kontrast zu allen gelangweilten Gothic Diven und kann mit ihrer kraftvollen Stimme tatsächlich Charisma vermitteln.
Leider hat das dazu passende Songmaterial in dieser Hinsicht weniger Chancen, denn man fühlt sich doch zu arg an bekannte Genregrößen wie die frühen RHAPSODY oder LABYRINTH erinnert. Mit ‚Stop the Crying‘ ist ihnen zwar ein wirklich starker Ohrwurm gelungen, doch der Titeltrack kann sich nur dank einiger progressiver Elemente den überdurchschnitt sichern, und das abschließende ‚Out of my Hell‘ wäre ohne die klasse Gesangsleistung vollkommen verloren. Ebenfalls ziemlich ins Klo gegriffen hat die Truppe beim Intro, in dem in italienischer Peinlichkeit ein baßlastiger Erzähler in schlechtem Englisch und breiten südländischen Akzent erstmal allen Feinden Rache schwören muss bevor von inneren Seelenqualen geredet wird. Dass solche Möchtegernepik jetzt sogar schon auf 4-Track Demos rauf muss, halte ich für eine äußerst gefährliche Entwicklung…
Fazit: Ich würde der Band durchaus zutrauen dass sie in Zukunft ein paar starke Alben veröffentlichen, aber Dextera Dei krankt an typisch italienischen Schönheitsfehlern. Mal sehen was da noch kommt…
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