Bevor Seattle als Schmelztiegel des Grunge zu (musikalischem) Weltruhm gelang, brachte die Stadt so einige empfehlenswerte Metal-Bands hervor. Neben den allseits bekannten Proggern QUEENSRYCHE und den kultigen METAL CHRUCH, gehörten auch FIFTH ANGEL zu dieser Szene. Trotz des von Terry Date produzierten Debütalbums und dem ebenso starken Nachfolger „Time Will Tell„, konnte die Band allerdings keine wirklich großen Erfolge einfahren. Deshalb war 1989 nach nur fünf Jahren schon wieder Schluss. 19 Jahre und zwei Reunions später erscheint mit „The Third Secret“ die dritte Platte.
FIFTH ANGEL bleiben sich treu
In einer Zeit, in der jede drittklassige Band wiederkommt, die in den 80ern mal ein Demo rausgebracht hat, überrascht das wohl keinen mehr. Entscheidend ist aber natürlich die Frage, ob „The Third Secret“ denn wenigstens was taugt. Und das tut es. FIFTH ANGEL sind keine dieser Combos, die sich auf ihrem Kultfaktor im Underground ausruhen. Stattdessen gibt’s auch beim dritten Anlauf zehn astreine Metal-Hymnen auf die Mütze.
Doch als wäre das allein nicht schon genug, haben sich gelegentlich auch ein paar proggige Riffs eingeschlichen. Bestes Beispiel hierfür: der Mittelteil von „Queen Of Thieves“. Das bleibt allerdings die Ausnahme. Im Vordergrund von „The Third Secret“ steht melodischer Metal, der dank Kendall Bechtels kraftvoller Stimme nicht selten an DIO erinnert. Besonders kommt diese Ähnlichkeit in epischen Stampfern wie dem Titelsong zum Tragen.
„The Third Secret“ kommt ohne Kitsch aus
FIFHT ANGEL umschiffen durch ihre Power glücklicherweise auch den Kitsch, der im Melodic Metal sonst allzu häufig ausufert. Statt alberner Trallala-Melodien gibt es ausgereifte Arrangements, wodurch selbst die Balladen nicht in die Schmalzfalle tappen. Vielmehr gehören ruhigere Momente wie „Fatima“ oder „Can You Hear Me?“ zu den Highlights auf „The Third Secret“.
Nach dem umjubelten Headliner Auftritt beim Keep It True 2010 haben sich FIFHT ANGEL noch einmal satte acht Jahre Zeit gelassen, um ein neues Album auf die Beine zu stellen. Doch dafür überzeugt die Band auf ganzer Linie. Fasn werden nicht enttäuscht und wer noch keiner ist, den wird „The Third Secret“ ohne Zweifel zu einem machen. Ein wirklich starkes Comeback.
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