Anno 1984 gründen die zwei Kumpels Ted Pilot (v.) und James Byrd (g.) FIFTH ANGEL. Die weiteren Posten werden an Ed Archer (g.), Kenny Kay (b.) und ex-TKO Drummer Ken Mary vergeben. Nach einem Demo unterschreibt man im Jahr 1986 schließlich einen Vertrag mit Shrapnel Records, die im Sommer desselben Jahres das Debütalbum “Fifth Angel” veröffentlichen. Metal Blade Records haben sich nun des Albums und seines Nachfolgers “Time Will Tell” erneut angenommen und den Platten einen Re-Release kredenzt.
Fifth Angel ist eine Perle des US-Metal
Bonustracks findet man zwar keine auf den Platten, aber das stört mich persönlich weniger, als irgendwelche lieblos angetackerten Demoversionen von irgendwelchen Stücke, die sich sowieso niemand öfter als ein Mal anhört. Neben dem fanfreundlichen Preis, kann man sich also ausschließlich über grandiose Musik freuen. FIFTH ANGEL stehen für melodischen US-Metal, der hier und dort auch gerne in hard-rockige Gefilde überschwappt. Garniert werden die auf den Punkt sitzenden Riffs mit der charismatischen Stimme des Herrn Pilot, die den Hörer sofort für sich einnimmt. Kein Wunder, kratzen Songs wie “In The Fallout”, “Call Out The Warning”, “Cry Out The Fools” oder “Fifth Angel” doch ganz stark am Klassikerstatus. Die Nummern gehen ins Ohr und verharren dort penetrant (“Wings Of Destiny”). Dazu kommt ein Höchstmaß an technischem Können, das die Musiker da auf Vinyl gebannt haben und schon ist ein Must-Have-Album fertig. Klar, als Death-Metal-Liebhaber bekommt man hier vermutlich eher das kalte Kotzen, aber Freunde melodischen Stahls müssen ein Ohr riskieren – sofern FIFTH ANGEL noch nicht bekannt sind.
Gesunde Mischung für Jedermann
Es ist auch die gesunde Mischung aus Stampfern und Up-Tempo-Nummern, die neben den schönen Riffs und Licks des Gitarrendoppels für Abwechslung sorgt. Auf “Fifth Angel” gibt es keinen langweiligen Song, kein eintöniges Riff und keine bereits abgegriffene Melodie zu hören. Auf dem Keep It True Festival 2017 konnte man sich auch live von der Qualität von FIFTH ANGEL überzeugen. Die Jungs haben den Laden bei ihrer Reunionshow nach allen Regeln der Kunst gerockt (und das in der undankbaren Position zwischen DEMOLITION HAMMER und CIRITH UNGOL). Unter dem Strich bleibt also ein Debütalbum, das jeder Melodic-Metal-Fan im Schrank stehen haben sollte.
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